Blumenrain hilft in Flüh aus
Eine Zusammenarbeit mit der «grossen Schwester» in Therwil soll dazu beitragen, die Finanzierung des kleinen Heims in Flüh auf sicherere Beine zu stellen.
«Das Heim am Flühbach kann überleben, braucht aber die Unterstützung durch ein grosses Heim», sagt Jürg Forster, Heimleiter im Alters- und Pflegeheim Blumenrain in Therwil im Gespräch mit der BaZ. Hilfe gewähre er dem schönen, aber unrentablen Heim gerne, denn noch immer fehlten im Leimental etliche Pflegebetten. Und die Zusammenarbeit bringe beiden Seiten nur Vorteile. Dazu haben sowohl der Stiftungsrat des Blumenrains wie auch die Genossenschaft Flühbach grünes Licht gegeben.
Das Heim in Flüh behält jedoch seine Autonomie und wird weiterhin im Auftrag der Gemeinde Hofstetten-Flüh von einer Genossenschaft geführt. «Wir arbeiten an einem Leistungsauftrag, der vom Stiftungsrat genehmigt werden muss», sagt Forster und denkt an die Hauswirtschaft, den Einsatz von temporärem Pflegepersonal, das Personalwesen, die Ausbildung und das Lehrlingswesen.
Allerdings könne der Flühbach keinen Vollbetrieb wie ein grosses Heim bieten. Er sieht die Unterstützung keineswegs als «Liebesdienst», denn die Leistungen, welche der Blumenrain erbringt, müssten abgegolten werden. Kein Problem stellt für Forster die Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinweg dar. «Das haben wir beim Zentrum Passwang in Breitenbach bereits durchgespielt.»
Die Flucht unter das grössere Dach drängt sich auf, weil das zu klein geratene Pflegeheim Flühbach seit seiner Eröffnung vor bald drei Jahren 250'000 Franken Defizit und mehr pro Jahr schreibt. «Wir haben die Vision, den Fehlbetrag in den nächsten zwei Jahren ohne Abstriche an der Qualität auf unter 100'000 Franken zu drücken», sagen Kurt Schwyzer, Präsident der Genossenschaft Pflegeheim Flühbach, und André Schreier, Präsident der Betriebskommission, übereinstimmend.
Ein erster Schritt wurde bereits getan. Als Nachfolgerin der bisherigen Heimleiterin, die pensioniert wurde, übernahm Denise Pflugi die Leitung. Sie bleibt grundsätzlich Mitarbeiterin im Blumenrain, hat aber ihren Arbeitsort nach Flüh verlegt und steht in Zukunft möglicherweise auch den beiden Aussenstationen des Blumenrains in Ettingen und Biel-Benken vor. In einem weiteren Schritt werden vier Zimmer im 2. Stock, die bisher als Mehrzweckräume genutzt wurden, zu Pflegezimmern umgebaut. Das ist mit kleinem Aufwand möglich, denn die Zimmer verfügen bereits über Nasszellen. Damit wächst die Anzahl der Betten von 14 auf 18, was die Finanzprobleme des kostenintensiven Pflegeheims bereits verkleinert.
Bisher hatte man auf den Ausbau verzichtet, weil dadurch mehr Pflegepersonal nötig geworden wäre. Jetzt aber kann der Pikettdienst des Blumenrains beansprucht werden. Die beiden Alterswohnungen bleiben bestehen. Weitere Sparmöglichkeiten werden durch die Übernahme der Wäscherei, des Hauswartsdienstes und eventuell der Verpflegung durch den Blumenrain möglich, was allerdings erst im Leistungsauftrag festgeschrieben werden muss.
Noch im laufenden Jahr soll der Leistungsauftrag unter Dach und Fach sein, sodass die Zusammenarbeit am 1. Januar 2009 in Kraft treten kann. Der Vorstand der Genossenschaft muss anschliessend mit der Gemeinde Hofstetten-Flüh, der Eigentümerin des Gebäudes, einen besonderen Vertrag über Fragen des Gebäudeunterhalts abschliessen.
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