Bloch (13. Oktober)Swatch ist nicht zu bremsen
«Inside Bahnhofstrasse» François Bloch Der Basler Dentalhersteller Straumann ist auch nach dem Kursabsturz von gestern zu teuer. Im globalen Branchenvergleich wird die Konkurrenz mit einem weitaus tieferen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet. Ein Kauf drängt sich erst unter der Marke von 175 Franken auf. Aktuell liegt er bei rund 210 Franken. * Nicht in bester Verfassung befindet sich die Credit Suisse. Zwar sorgt das Private Banking in der Schweiz für überraschend gute Zahlen, momentan harzt es aber im Investmentbanking. Speziell in den USA seien die Zahlen nicht so rosig, wie man das einst gewohnt war, heisst es. Jedenfalls profitiert die CS nicht von unzufriedenen UBS-Anlegern, die das Lager wechseln. * Deutlich abgekühlt hat sich die Euphorie bei Holcim, die institutionellen Anleger bauen ihre Positionen langsam ab. Der Jahrestiefststand von 59.95 Franken ist in Sichtweite gerückt. Völlig entfesselt zeigen sich die Aktien der Swatch Group. Das Kursziel des Bieler Unternehmens wird im Wochentakt von den Analysten erhöht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Marke von 400 Franken fällt. Der Jahresrekordstand von 391.75 Franken über die letzten zehn Jahre ist bei dieser Entwicklung in Reichweite. * Gross sind die Erwartungen bei Syngenta, die morgen die Quartalszahlen publiziert. Die Aktie ist relativ teuer, und die Konkurrenz aus den USA wird weiter für gedrückte Margen sorgen. Unkalkulierbar entwickelt sich der Maispreis. Grosse institutionelle Anleger aus der Schweiz sind bei dieser Spekulation mit von der Partie. Als Instrument bietet sich der Corn ETF an der Londoner Börse an. Am 30. Juni 2010 handelte der ETF bei 1.20 Pfund, heute liegt der Preis fast 50 Prozent höher. * Sonnova – der Hörgerätehersteller aus Stäfa – ist intensiv im Gespräch bei den Analysten, trotzdem bleibt diese Aktie für mich überteuert. Warten Sie mit Investitionsentscheiden ab, bis der nächste Kursabsturz folgt. Am 16. November 2010 werden die Halbjahreszahlen publiziert. Dann sollen auch neue technische Innovationen vorgestellt werden. * Rasant nach oben ging es in den letzten Wochen für Bucher Industries. Mit 7687 Angestellten ist das in Niederweningen ansässige Unternehmen einer der wenigen erfreulichen Überraschungen des Börsenjahres 2010. Das täglich gehandelte Volumen hat in den letzten Tagen merklich angezogen. Ob da mehr dahintersteckt? * Actelion hat im Wochenschnitt rund 18 Prozent hinzugewonnen. Stand vor einer Woche die tiefe Bewertung im Vordergrund, sind nun Fusionsgerüchte der Kurstreiber. Der Verkauf von gedeckten Calloptionen mit Ausübungspreis von 54 Franken auf Dezember 2010 drängt sich hier auf. * Beim Medizintechnikunternehmen Synthes liegen beinahe 2 Milliarden Franken flüssige Mittel investitionsbereit in der Schublade. Trotzdem taucht kein Objekt der Begierde am Horizont auf. Jetzt warten alle gespannt, bis der geniale Firmenboss Hansjörg Wyss die Marschrichtung bekannt gibt. Bis dahin wird der Kurs keine Sprünge machen. * Weiterhin auf eine Auferstehung wartet der US-Dollar. Ich sehe allerdings keine Chance für eine kurzfristige Erholung. Ein Kurs von unter 0.96 Franken gegenüber dem US-Dollar würde mich nicht mehr überraschen. In London wird schon auf ein neues Rekordtief von 0,9480 Franken gegenüber dem US-Dollar spekuliert. Immer mehr Hedgefonds schliessen sich dieser verlockenden Spekulation an. François Bloch ist Private Banker und Managing Director mehrerer Fonds. Die Kolumne gibt seine Meinung wieder. Wer die Tipps umsetzt, tut dies auf eigenes Risiko. Der «Tages-Anzeiger» übernimmt keine Verantwortung für allfällige Ver-luste. Unser Experte hat sich verpflichtet, in keinem der besprochenen Titel aktiv zu sein. Er beantwortet Leserfragen auf bahnhofstrasse@tagesanzeiger.ch.
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