«Bitte hört auf, uns zu töten»
Vor einem Jahr wurde ein junger Teenager in Ferguson erschossen. Hat sich seit dem etwas verändert? Nicht viel. Schon wieder starb ein junger Schwarzer an Polizeigewalt.
Die Männer heissen Trayvon Martin, Eric Garner oder Freddie Gray. Die Orte heissen Ferguson, Lake Tahoe, Aurora oder Tulsa. Gemäss Zahlen der «Washington Post» sind allein in diesem Jahr bereits 24 unbewaffnete Schwarze von weissen Polizisten getötet worden. Alle neun Tage einer, meistens Männer, meistens durch Schüsse. Der New Yorker Eric Garner, der wegen illegalen Zigarettenverkaufs in einen verbotenen Würgegriff genommen wurde, erstickte mit den Worten: «Ich kriege keine Luft.»
Gemäss seinen Einträgen auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter war Taylor ein Anhänger der Black-Lives-Matter-Bewegung, die nach dem Tod von Trayvon Martin 2013 entstanden war und seither auf das rassistische und diskriminierende Vorgehen der Polizei in den USA aufmerksam macht, sich mittlerweile aber auch auf andere Themen ausgeweitet hat und zum Beispiel gegen Lohndiskriminierung bei Schwarzen kämpft. Taylor twitterte vor einem Jahr, er fühle sich von der Polizei nicht geschützt. Noch vor wenigen Wochen schrieb er: «Ich möchte nicht jung sterben.»