Bissiger Kommentar zur Razzia bei der Credit Suisse
Nach den Razzien bei der Credit Suisse in Deutschland hat sich der bekannte Bankgeheimnis-Kritiker Hans Leyendecker zu Wort gemeldet. Er fordert eine harte Gangart gegen fehlbare Banker.

Hans Leyendecker, Journalist bei der «Süddeutschen Zeitung» und bekannter Kritiker des Bankgeheimnisses, hat sich nach den jüngsten Razzien bei der Credit Suisse zu Wort gemeldet. Sein wichtigstes Anliegen ist, dass es nicht zu einer allfälligen Straffreiheit für Bankleute kommen dürfe, die Mithilfe zur Steuerhinterziehung geleistet hätten.
Leyendecker befürchtet, dass in der neusten CS-Affäre wieder Stimmen von Schweizer Politikern laut werden, die mit Verweis auf die schweizerische Gesetzgebung die involvierten Banker von jeder Schuld reinwaschen. So schreibt er auch, dass mancher Schweizer Politiker es wieder einmal für eine Ungeheuerlichkeit halten wird, «dass deutsche Ermittler gegen eidgenössische Banker Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingeleitet haben».
Schweizer Gehilfen stehen am Pranger
Vor allem die feine Schweizer Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug ist für den Deutschen ein Grund zur Besorgnis. Mit dem Verweis auf diese Unterscheidung versuche die Schweizer Politik ihre Banker immer wieder zu schützen. Eine Amnestie für die eigenen Bankleute durch die Politik ist für ihn jedoch inakzeptabel: Beihilfe zu einer Straftat sei eine Straftat. Ohne (Schweizer) Gehilfen hätten die deutschen Steuerhinterzieher keinen Erfolg gehabt.
Der Hinweis auf das Bankgeheimnis ist für den prominenten Journalisten kein Argument. Es sei einzig ein Schutz für Steuerunehrliche. Wer davon lebe, dass er «systematisch verschmutztes oder gar schmutziges Geld ins Land» locke, könne keine weissen Hände behalten. Dass die Schwindelei nicht mehr funktioniert – auch weil Bankmitarbeiter Kundendaten verkaufen –, bereitet dem deutschen Bankgeheimnis-Kritiker Genugtuung. Auch wenn die Daten selbst illegal beschafft wurden.
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