Biglers Anti-SRG-Kampagne ist «völlig daneben»
Die harte Linie des Gewerbeverbandsdirektors gegen die SRG missfällt Politikern – und Mitgliedern seines eigenen Verbands.
Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler fährt eine knallharte Kampagne gegen die neue SRG-Gebühr. Jetzt kommt er von allen Seiten unter Druck, schreibt der «SonntagsBlick». Gewichtige Mitglieder des Gewerbeverbandes, Parteikollegen aus der FDP und sogar Mitstreiter im Abstimmungskampf gegen das neue Radio- und TV-Gesetz distanzieren sich.
Nationalrat Beat Flach (AG), der mit seiner Grünliberalen Partei ebenfalls gegen die Vorlage kämpft, findet die Propagandazeitung «furchtbar». Die Tonalität sei völlig daneben und kontraproduktiv. «Der Gewerbeverband hat hier jede Contenance und jeden Anstand verloren», sagt Flach gegenüber der Zeitung.
Da braucht es nicht die grobe Kampagnenkeule, sondern eine feine Arbeit mit der Pinzette.
Auch in seiner Partei stösst Bigler viele vor den Kopf. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (BE), selbst vehementer Gegner der neuen Billag-Gebühr, sagt: «Es gibt so viele gute Argumente gegen die neue Mediensteuer, da braucht es meiner Meinung nach nicht die grobe Kampagnenkeule, sondern eine feine Arbeit mit der Pinzette.» Er habe Bigler persönlich aufgefordert, die Tonalität und die Inhalte deutlich sachlicher zu gestalten. «Leider ohne Erfolg.»
Widerstand aus dem eigenen Verband
Auch im Gewerbeverband regt sich Widerstand. Besonders deutlich bei Alois Gmür (60), Schwyzer CVP-Nationalrat und Mitglied der Gewerbekammer, des Verbandsparlaments. Er findet Biglers Kreuzzug «völlig daneben» und eine «Frechheit». Dieser unterstelle dem Bundesrat, das Schweizer Volk in eine Falle zu locken, die dann zuschnappt: «Eine Ungeheuerlichkeit!»
Gmür stellt in Frage, ob Hans-Ulrich Bigler überhaupt noch der richtige Mann für den Job sein könne. Er will diese «jenseitige» Kampagne so rasch wie möglich in der Gewerbekammer thematisieren.
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