Bigler tut das Selbstverständliche
Der Gewerbeverband erinnert sich alter Tugenden, kämpft gegen Abgaben und ist streitbar. Die umstrittene Kampagne streut bei der SRG Panik.

Die zarten Zürcher von Blick und TagesAnzeiger zeigen sich entsetzt über blutige Finger. In der SRG-Chefetage liegen derweil die Nerven blank, man sieht sich dort vom Gewerbeverband in die Ecke gedrängt und begeht Fehler um Fehler. Was die politische Schweiz dieser Tage erlebt, ist eine der überraschendsten und erfolgreichsten Abstimmungs-Kampagnen seit Jahren. Bereits drei Wochen vor dem Volksentscheid über die RTVG-Revision scheint nämlich klar, dass die Taktik der Befürworter gescheitert ist. Mit gehobener, zurückhaltender Sachlichkeit wollten sie einer als geringfügige Administrativ-Massnahme dargestellten Vorlage zum Durchbruch verhelfen. Einer langweiligen Dutzend-Abstimmungsfrage («Wollen Sie die Änderung vom 26. September 2014 des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG) annehmen?») folgte die öde Antwort: «Dank Handy, Tablet und Computer können Radio und Fernsehen inzwischen auch ohne ein klassisches Radio- oder Fernsehgerät empfangen werden. Die bisherige geräteabhängige Empfangsgebühr soll darum durch eine allgemeine Abgabe ersetzt werden.»