EinkehrenBezaubert von den Düften Indiens
Das Restaurant Mandir steht für indische Küche und dafür, wie wohltuend Essen aus jenem Land auf den Körper wirken kann.

Wer sich nicht scheut, emotional berührt zu werden, darf einen Besuch im Mandir nicht verpassen. Im Restaurant beim Spalenbrunnen an der Schützenmattstrasse treffen wir Amrik S. Manik, einen Inder, der zwar definitiv in der Schweiz angekommen ist, doch seine Heimat immer noch im Herzen hat. Er zaubert sie mit den Düften und Farben ins Haus – und das mithilfe eines ausgezeichneten Kochs. Dieser steht neben farbigen Gewürzzöpfen, die einer wie der andere verlockende Gerüche ausströmen, und kreiert die Menüs. Sonnengelb leuchtet das Kurkuma, rot der Chili, der Sternanis bescheidet sich mit einem hellen Braun, schwärzlich die Senfkörner. Ebenfalls duften der geröstete Koriander, die gemahlenen Mangoschalen oder der Zimt. Gekocht wird ganz nach der ayurvedischen Lehre mit Ghee, gesottener Butter.
Wer eine Ahnung davon hat, der weiss, wie wohltuend solches Essen auf den Körper wirken kann. Doch lassen wir mal diese Wirkung beiseite. Wir wollen schlicht und ergreifend gut essen, und das tun wir. Neu auf der Karte ist Masala Dosa, die südindische Crêpe, gefüllt mit gebratenen Kartoffeln, Erbsen, hausgemachtem Frischkäse und Kokos-Joghurt-Chutney (Fr. 19.–). Keine Frage, sie mundet. Doch als Vorspeise würde der Verzehr des ganzen unsere Mägen zu sehr füllen, schliesslich müssen wir noch Platz haben für die anderen Köstlichkeiten. So lassen wir die Hälfte stehen.
Ich bestelle das Lambka Bhuta, gut gewürztes, zartes Lammfleisch mit gerösteten und gehackten Auberginen, Tomaten, Ingwer und Zwiebeln (Fr. 30.90). Es ist ein Traum. Leuchtend, verlockend, zart und pfiffig. Dann das Malabar Chicken Stew, Hühnchen mit gemischtem Gemüse und Mango. Und aaah, diese Currysauce aus Chili und Kokosmilch (Fr. 31.90) – ein Genuss! Nicht umsonst schwören einige Gesundheitsapostel auf indisches Essen; der Cholesterinspiegel werde es danken, ebenso die Leber, die Galle und der Magen, sagen sie. Wie auch immer. Auf jeden Fall ist der Magen zufrieden und die Augen tanzen Samba bei diesen leuchtenden Farben.
Die Speisekarte ist reichhaltig, und selbstverständlich kann man alles auch in den verschiedensten Schärfegraden von mild bis feurig bekommen. Doch keinesfalls sollte man als Beilage auf die feinen Weizenfladenbrote mit Knoblauch, Gewürzen oder pur verzichten (ab Fr. 5.–). Und es schmeckt auch ein feines Glas selbst gemachtes Lassi dazu (Fr. 6.50).
Gastgeber Amrik S. Manik führt das Haus schon seit Jahren mit Umsicht. Der Erfolg hat ihm und seiner Frau Charanjit Kaur Manik so recht gegeben, dass sie ein zweites Restaurant namens Ganges in Lörrach gleich beim Bahnhof eröffnet haben.
Mandir, ayurvedisches und indisches Restaurant, Schützenmattstrasse 2, 4051 Basel. Telefon 0612619993. Offen von Montag–Freitag 11.30–14 Uhr und 18–23 Uhr, Samstag–Sonntag 17–23 Uhr.
www.mandir.ch
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