Berlusconis Popularität im Sinkflug
Die Beliebheit des italienischen Premiers Silvio Berlusconi ist auf ein neues Rekordtief gefallen. Seine Partei reisst er mit.
Nach dem jüngsten Sexskandal und wegen des Streits in seiner Mitte-Rechts-Koalition liegen Berlusconis Beliebtheitswerte im November nur noch bei 32,4 Prozent. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Demos her, die am Donnerstag von der Tageszeitung «La Repubblica» veröffentlicht wurde. Das Ergebnis liegt weit unter Berlusconis Rekordhoch im Mai 2009, als sich noch 51,3 Prozent der Italiener mit ihrem Regierungschef zufrieden zeigten.
Berlusconis Popularität liegt nun sogar weit unter jener von Wirtschaftsminister Giulio Tremonti (45,8 Prozent) und seines ehemaligen Koalitionspartners und nunmehrigen Gegners Gianfranco Fini (38,6 Prozent). Auch die Mitte-Rechts-Partei Berlusconis ist auf Talfahrt. Lediglich 23,6 Prozent der Wähler würden heute die Partei Popolo della liberta' (PdL - Volk der Freiheit) wählen. Bei den Parlamentswahlen im April 2008 hatte die Partei noch 37,4 Prozent der Stimmen erobert.
Die mit Berlusconi verbündete rechtspopulistische Regierungspartei Lega Nord, die bei den letzten Parlamentswahlen 8,3 Prozent der Stimmen erhalten hatte, könnte auf 10,4 Prozent zulegen, falls heute gewählt werden sollte.
Die Linke nur vereint erfolgreich
Die oppositionelle PD (Partito Democratico) hingegen, die bei den Parlamentswahlen 2008 33,2 Prozent der Stimmen erhalten hatte, müsste sich im Fall von Neuwahlen mit 24,8 Prozent begnügen. Sollte sie sich jedoch mit Antonio Di Pietros Oppositionspartei IDL (Italia dei Valori) und der Linksbewegung SEL verbünden, könnte das Oppositionsbündnis sogar die Mehrheit im Parlament erobern, geht aus der Umfrage hervor.
49 Prozent der Befragten sprachen sich für Neuwahlen aus, falls die Regierung Berlusconi bei der am 14. Dezember geplanten Misstrauensabstimmung stürzen sollte. 39 Prozent der Befragten meinten, die Mitte-Rechts-Koalition sollte eine neue Regierung bilden, ohne dass Neuwahlen ausgerufen werden müssen.
Mehr als 4500 Menschen befragt
Für die Umfrage zu den Parteien hatten die Demoskopen zwischen dem 4. und 16. November 3600 Italienerinnen und Italiener über 18 Jahre in allen Landesteilen befragt. Zur Klärung weiterer Fragen, darunter jene nach den einzelnen Politikern, wurden zudem zwischen dem 13. und dem 16. November weitere 936 Menschen befragt.
SDA/raa
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