Berlusconis Affären machen Politik
Der Skandal um die Beziehung zwischen Premierminister Silvio Berlusconi und einem minderjährigen Model beschäftigt nun einen Ausschuss des Parlaments in Rom.
Innenminister Roberto Maroni verteidigte am Dienstagabend das Verhalten der Mailänder Polizei. Deren Beamte hatte im Mai die damals 17-jährige Karima El Mahroug wegen Diebstahls festgenommen. Weil sich Berlusconi in einem Telefonat persönlich für das Model marokkanischer Abstammung einsetzte, wurde sie jedoch wieder freigelassen.
Nach Aussagen der Polizei hatte Berlusconi die Freilassung erwirkt, indem er die Polizei darauf hinwies, dass das Mädchen eine Verwandte des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak sei. Deswegen müsse der Fall ohne grosses Aufsehen gelöst werden, habe er gesagt.
Ein Thema im Ausschuss des Parlaments
Mit dem Fall beschäftigt sich am Mittwoch auch der parlamentarische Ausschuss für die Kontrolle der Geheimdienste. Der vom ehemaligen Premier Massimo D'Alema geführte Ausschuss hat Berlusconi aufgerufen, ihm über Fragen rund um seine Sicherheit Rede und Antwort zu stehen. Da in Berlusconis Villen laut Medienberichten regelmässig Prostituierte verkehren, gegen die auch wegen Drogenhandels ermittelt werde, so D'Alema, müsse die Frage der Sicherheit des Premiers vertieft werden.
Auch die Kirche beschäftigt sich mittlerweile mit den Sexaffären des Premiers. Bei der Jahresversammlung der italienischen Bischofskonferenz CEI in Assisi warnten die Bischöfe vor einem ethischen Niedergang in der Politik in der Gesellschaft. Nicht nur die Politik, sondern alle Institutionen und die gesamte Gesellschaft müssten zurück zu authentischen Werten, betonte der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz CEI, Mariano Crociata.
SDA
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