Bergsteiger-Legende Walter Bonatti ist tot
Der Italiener, der als einer der besten Bergsteiger überhaupt gilt, ist mit 81 Jahren gestorben. Er führte ein bewegendes Leben und wurde nach einem Zwischenfall auf dem K2 zum Einzelgänger.
Der italienische Alpinist, Bildreporter und Schriftsteller Walter Bonatti ist am Dienstagabend im Alter von 81 Jahren in Rom gestorben. Dies berichtete die Verlagsgruppe Bladini Castoldi Dalai, die mehrere seiner Bücher publizierte.
Der Leichnam Bonattis wurde am Mittwoch in seine Heimatstadt Lecco in der Lombardei überführt, wo das Begräbnis stattfinden soll. Walter Bonatti galt als einer der besten Bergsteiger aller Zeiten. Die Zahl seiner Erstbegehungen ist bemerkenswert.
Er war schon im Alter von 19 Jahren in den schwierigsten Wänden der Alpen unterwegs. Bonatti durchstieg die Ostwand des Grand Capucin (1951), die Nordwände der Drei Zinnen (1953) und den Walkerpfeiler der Grandes Jorasses (1963) bezwang er jeweils im Winter. Seine Route durch die Matterhorn-Nordwand, die er im Winter 1965 allein schaffte, wurde bisher nur zwei weitere Male begangen. Mit Carlo Mauri erreichte Bonatti 1958 den bis dahin noch unbestiegenen Gipfel des 7925 Meter hohen Gasherbrum IV in Pakistan.
Traumatisches Erlebnis
Im Frühjahr 1954 nahm Bonatti an der italienischen Karakorum-Expedition auf den K2 teil. Der Alpinist, der mit dem pakistanischen Träger Mahdi Sauerstoff für die späteren Erstbesteiger Achille Compagnoni und Lino Lacedelli schleppte, musste auf über 8000 Metern im Freien nächtigen.
In der einbrechenden Dunkelheit konnte er das Lager nicht finden, das auf Veranlassung Compagnonis an anderer als der vereinbarten Stelle errichtet worden sein soll. Die Umstände waren später Gegenstand langer Diskussionen.
Bonatti sah sich um den Gipfelerfolg gebracht. Er überlebte zwar ohne körperliche Beeinträchtigungen, war aber tief enttäuscht und wurde in der Folge zum Einzelgänger.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch