Beirut im Sog der Gewalt
Der blutige Konflikt in Syrien droht einen Flächenbrand auszulösen: Nach der Erschiessung eines Geistlichen lieferten sich Unterstützer und Gegner des Assad-Regimes im Libanon heftige Strassenkämpfe.

Die Auseinandersetzungen in Syrien heizen die Gewalt auch im Nachbarland Libanon weiter an: Bei Strassenkämpfen zwischen Gegnern und Anhängern des syrischen Präsidenten Bashar Assad in Beirut wurden in der Nacht auf heute mindestens zwei Menschen getötet.
Beobachter befürchteten, dass dies ein Anzeichen für ein Übergreifen des Konflikts aus dem Nachbarland Syrien sein könnte.
Bei stundenlangen Gefechten seien mindestens zwei Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden, berichtet die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Die Bewaffneten hätten Sprengsätze und Maschinengewehre eingesetzt.
Die Auseinandersetzungen zwischen pro- und antisyrisch gesinnten Gruppierungen in Beirut sind die schwersten seit vier Jahren. Die Kämpfe begannen im überwiegend von Sunniten bewohnten Stadtviertel Tarik Jadidah.
Geistlicher von Soldaten erschossen
Zuvor war gestern an einem Kontrollpunkt im Norden des Libanon ein sunnitischer Geistlicher und bekannter Gegner des Assad-Regimes von Soldaten erschossen worden. Auch ein Begleiter des Mannes kam ums Leben.
Anhänger des Geistlichen hatten daraufhin aus Protest in Beirut sowie in nördlichen und östlichen Landesteilen Strassensperren aus brennenden Autoreifen errichtet. Die Militärführung bedauerte den Tod des Geistlichen und sagte eine Untersuchung des Vorfalls zu.
Bereits eine Woche zuvor waren bei Kämpfen zwischen sunnitischen Assad-Gegnern und alawitischen Anhängern des Regimes in der libanesischen Hafenstadt Tripoli mehrere Menschen getötet oder verletzt worden.
Im Libanon sympathisieren viele Sunniten mit dem Aufstand gegen den syrischen Präsidenten, der der alawitischen Minderheit angehört.
SDA/rbi
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