Beichte die Schönheit deiner Sünden
Joan Baez, Patti Smith und Robert Plant bewegen, begeistern und entfesseln das Publikum am 40. Paléo-Festival von Nyon.
Niemand sonst hat mit einem solchen Satz angefangen. Es war vor vierzig Jahren, als Patti Smith, die streng religiös erzogene Tochter aus einer Vorstadt von Philadelphia, die hungernde Dichterin in New York, auf dem ersten Stück der ersten Seite ihrer ersten Platte diesen Satz intonierte mit ihrer flachen, leicht näselnden, vor Ungeduld vibrierenden Stimme: «Jesus died for somebody's sins but not mine.» Jesus starb für jemandes Sünden, aber nicht für meine. Das Stück und das Album «Horses» elektrisierte alle, die es hörten. Bis heute wird es als entscheidenden Beitrag des Genres gefeiert: eine Überführung von Lyrik in Punk und Ausdruck von beidem.