Bei Vekselbergs OC Oerlikon geht es aufwärts
Der Technologiekonzern OC Oerlikon ist auf Erholungskurs: Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 11 Prozent auf 705 Millionen Franken. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es fast zwei Drittel mehr Bestellungen.

Der Bestellungseingang erhöhte sich um 64 Prozent auf 937 Millionen Franken, wie OC Oerlikon am Dienstag mitteilte. Der Betriebsverlust (Ebit) verringerte sich von 114 Millionen auf 14 Millionen Franken. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen einen Verlust von 104 Millionen Franken, nach einem Fehlbetrag von 167 Millionen Franken ein Jahr zuvor.
«Die deutliche Steigerung beim Bestellungseingang zeigt, dass sich die Erholung in den meisten Segmenten seit dem zweiten Halbjahr 2009 weiter fortgesetzt hat», wird OC Oerlikon-Chef Hans Ziegler in der Mitteilung zitiert. Vor allem bei den Textilmaschinen stiegen die Bestellungen kräftig an.
Schwieriges Solar-Geschäft
Solide Wachstumsraten gab es auch bei den anderen wichtigen Endmärkten wie der Automobilbranche, der Werkzeugherstellung, Prozessindustrie, Halbleiter, Bergbau- und der Gasbranche. Schleppend verläuft hingegen immer noch das Solar-Geschäft.
Der Umsatz hinkte allerdings den Aufträgen hinterher: Die Umsatzsteigerung um 11 Prozent ist vor allem auf die Textilsparte zurückzuführen: Die grösste Oerlikon-Sparte setzte rund 48 Prozent mehr um.
Der Reinverlust von OC Oerlikon resultierte unter anderem wegen der höheren Verschuldung, höherer Zinskosten und einer einmaligen Abschreibung von 29 Millionen Franken. Im laufenden Jahr sollen zusätzliche Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 50 Millionen bis 70 Millionen Franken anfallen.
OC Oerlikon bekräftigte das Ziel, im zweiten Halbjahr operativ wieder schwarze Zahlen zu schreiben (vor Restrukturierungskosten). Das Unternehmen hatte 2009 über eine halbe Milliarde Franken Verlust verzeichnet und tausende Stellen abgebaut. Die Gläubiger und Grossaktionär Viktor Vekselberg hatten in letzter Minute einem Milliarden-Sanierungspaket zugestimmt.
Aktionäre stimmen für Sanierung
Auch die Aktionäre von OC Oerlikon stimmten am Dienstagnachmittag der Sanierung des Unternehmens zu. An der Generalversammlung votierten sie mit grosser Mehrheit für den Kapitalschnitt, also eine Herabsetzung des Nennwertes aller Aktien und der anschliessenden Herausgabe von neuen Aktien.
Daneben stimmten die Aktionäre den neuen Machtverhältnissen im Verwaltungsrat zu. Sie wählten zwei weitere unabhängige Vertreter in den Verwaltungsrat. Vekselberg gibt - wie mit den kreditgebenden Banken vereinbart - die Mehrheit im Aufsichtsgremium ab.
Neue Verwaltungsräte werden Wolfgang Tölsner sowie Gerhard Pegam. Nach ihrer Wahl setzt sich der Verwaltungsrat von Oerlikon neu aus sieben Mitgliedern zusammen, von denen vier (neben Tölsner und Pegam auch Kurt Hausheer und Hans Ziegler) als unabhängig gelten und drei (Vladimir Kuznetsov, Urs Meyer und Carl Stadelhofer) die derzeit grösste Aktionärin, Vekselbergs Renova-Gruppe, vertreten.
An der Schweizer Börse SIX sanken die OC Oerlikon-Titel leicht ins Minus. Die Aktien schlossen 0,4 Prozent tiefer bei 49.80 Franken nach einer Berg- und Talfahrt während des Handelstages.
SDA/bru/cpm
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