Beging Kims Tante Suizid?
Der Geheimdienst von Südkorea geht davon aus, dass Kim Kyong-hui, die Tante von Diktator Kim Jong-un, tot ist. Die Rede ist von Alkoholsucht und Depression.
Es gab schon lange Gerüchte über eine mögliche Alkoholsucht und Depression bei Kim Kyong-hui. Sie war die Frau von Jang Song-thaek, dem im Dezember hingerichteten Onkel von Nordkoreas Diktator. Der südkoreanische Geheimdienst geht laut «Spiegel online» davon aus, dass die 67 Jahre alte Tante von Kim Jong-un möglicherweise an einem Herzinfarkt gestorben sei oder Selbstmord begangen habe. Die südkoreanische Nachrichtenseite «The Chosuniblo» zitiert eine nicht genannte Quelle aus dem Geheimdienst, die bestätigt, dass man vom Tod der Frau ausgehe.
Sie genoss als einzige Tochter von Staatsgründer Kim Il-sung eine starke Machtposition im nordkoreanischen Regime. Eine definitive Bestätigung des Todes von Kims leiblicher Tante liegt dem Geheimdienst noch nicht vor. Es könne auch sein, dass sie sich erneut im Ausland medizinisch behandeln lasse. In Singapur und Moskau habe sie sich bereits mehreren Behandlungen unterzogen. In Südkorea spricht man von Herzproblemen oder sogar Demenz. Zudem sei sie wegen ihrer schwierigen Ehe und dem Selbstmord ihrer Tochter im Jahr 2006 dem Alkohol verfallen und leide an Depressionen.
Nicht mehr in der Öffentlichkeit
Seit September wurde Kim Kyong-hui nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Bei wichtigen Anlässen wie den Feierlichkeiten zum zweiten Todestag ihres Bruders Kim Jong-il vor drei Wochen hatte sie gefehlt. In Seoul gab es auch Spekulationen, dass sie wie ihr Mann ebenfalls der politischen Säuberung in Nordkorea zum Opfer gefallen sei. Zunächst hatte es Gerüchte gegeben, dass sie selbst hinter der Hinrichtung ihres Mannes wegen Landesverrats stecke. Gerüchte über eine Glücksspielsucht und Affären mit anderen Frauen Jang Song-thaeks hatten diese Theorie befeuert.
Für Südkorea erweist sich die politische Säuberung in der Führungsriege des nördlichen Nachbarn als erneute Unwägbarkeit: Südkorea müsse auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, sagte denn auch Präsidentin Park Geun-hye bei ihrer gestrigen Neujahrs-Pressekonferenz. Die Lage sei «ernster denn je».
Doch sie begrüsste gleichzeitig auch die versöhnlichen Worte in der Neujahrsansprache Kims. Dieser hatte angekündigt, sich energisch für eine Verbesserung der Beziehungen zu Seoul einsetzen zu wollen. Park bekräftigte erneut, zu einem Treffen mit Kim bereit zu sein. Sie forderte Pyongyang dazu auf, sein Atomwaffenprogramm aufzugeben.
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