Bedrohung «Seelsorge»
Regierungsrat Baschi Dürr verweigerte einem katholischen Mönch die Einreise. Dieselbe Regierung liess den Vater der Therwiler Händedruck-Verweigerer im besten Licht erscheinen.

Einem katholischen Mönch des Ordens der Karmeliter verweigert Regierungsrat Baschi Dürr die Einreise, weil er sich «verdächtig» macht, neben dem Spracherwerb auch seelsorgerisch tätig sein zu können. Verdachts-Tatbestand «Seelsorge». Als ob der Mönch und christliche Seelsorge eine Bedrohung für den Arbeitswerkplatz Schweiz wären.
Als ob der Staat für einen katholischen Geistlichen aufkommen müsste. Verkehrte Welt: Dieselbe Regierung liess in der Therwiler Handschlagaffäre den Vater der Händedruck-Verweigerer, Imam I.S. von der König-Faysal-Moschee in Basel, im besten Licht erscheinen. Sie stellte ihn als transparent und völlig kontrolliert dar. Daraufhin musste man erfahren, dass dieser Vater zwei seiner Töchter in den Nahen Osten verschachert hatte und die Dritte zu den Ingenbohler Ordensschwestern fliehen musste.
Es wäre an der Zeit, dass Herr Regierungsrat seinen Lebenskompass neu kalibrieren würde.
Sie erhielt ausgerechnet Schutz bei den Katholiken – jener Religionsgemeinschaft, die seelsorgerisch tätig ist. Wie die Ingenbohler Schwestern helfen auch die Karmeliter – 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche sind ihre Türen offen. Hier aber wittern Dürr und seine Migrationsbeamten eine Gefahr und Verdachtsmomente.
Verwundert nimmt man die weitere Begründung zur Kenntnis: Wer keine Verwandten in der Schweiz habe, zeige damit, dass er sich hier niederlassen wolle. Mit Verlaub: Das ist amtlicher Schwachsinn, für den der im Advent vor die Tür gestellte Karmeliter-Mönch erst noch 700 Franken Gebühr bezahlen muss.
Auf der einen Seite formalistisches Hinschauen, auf der anderen Seite ignorantes Wegschauen – vielleicht erinnert sich Baschi Dürr daran, in welchem Haus seine Polizisten vereidigt werden. Es ist eine Kirche. Es wäre an der Zeit, dass Herr Regierungsrat seinen Lebenskompass neu kalibrieren würde.
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