Beau mit Hang zur Bitterkeit
Henry Hübchen («Alles auf Zucker!») spielt in Markus Imbodens Verfilmung von Markus Werners Roman «Am Hang» einen gefährlich eifersüchtigen Mann, der noch heimtückischer ist als in der Vorlage.
Mit Schauspielern hat mans nicht immer leicht, auch nicht mit einem freundlichen und bedachtsamen wie Henry Hübchen. Der Prozess der Filmschauspielerei ist ja durchaus flüchtig, so ein Darsteller betritt quasi eine Figur und hat sie längst wieder verlassen und ist selten dabei, wenn sie mit einem Publikum Kontakt aufnimmt; und will man mit ihm über einen neuen Film reden, zum Beispiel «Am Hang» von Markus Imboden, diese Eifersuchtsgeschichte eines gewalttätig liebenden Mannes, der sich weigert verständnisvoll zu sein – dann ist er bestimmt schon beim übernächsten und dreht mit Senta Berger unter dem Arbeitstitel «Frauen verstehen». Anflüge von höflich formulierter Gesprächsunlust können vorkommen: Anderthalb Jahre sei die Arbeit mit Imboden jetzt her, wird Henry Hübchen im Lauf des Gesprächs sagen, «und ich habe ja schon fast alles vergessen».