Bauarbeiten am «offenen Herzen»
Die Gleissanierungen am Centralbahnplatz dauern bis kommenden Herbst. Für die Fahrgäste bedeutet dies noch mehr Chaos auf dem Platz.

Morgen Donnerstag beginnen die Vorbereitungen und die Umleitungen für die Erneuerung der Tramgleise und Haltestellen auf dem Centralbahnplatz. Dies unbesehen der Tatsache, dass das Bewilligungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Die Baubewilligung wird in den nächsten Tagen erwartet. Mit den eigentlichen Bauarbeiten soll in der ersten Aprilwoche begonnen werden.
Zunächst gab es aber noch einen Stolperstein, der aus dem Weg geräumt werden musste: Denn Alt-Grossrat Urs Müller gab gestern bekannt, er ziehe seine Einsprache nur zurück, wenn der Verband Inclusion Handicap seine Einsprache ebenfalls zurückziehe. Die Beanstandungen seien mittlerweile, so Kenneth Suter, Gesamtprojektleiter Tiefbauamt, mit den Anpassungen ausgeräumt. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich Suter gestern Morgen.
In einer Medienmitteilung bestätigte Inclusion Handicap dann gestern Nachmittag den Rückzug der Einsprache. «Das Basler Baudepartement und die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) haben die Baupläne so angepasst, dass das Projekt dem Behindertengleichstellungsgesetz entspricht.» Alle acht Einsprachepunkte seien korrigiert worden.
Sicherheit ist oberstes Gebot
Fünf Tram-, vier Buslinien, insgesamt 1450 Abfahrten, 100'000 Fahrgäste pro Werktag – dies geht nicht ohne Verschleiss einher: Nach 19 Jahren haben die stark beanspruchten Gleise das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.
Die stark beanspruchte Haltestelle macht es nicht leicht, die Sanierungsarbeiten umzusetzen, zumal der öffentliche Verkehr ja nicht einfach ausgesetzt werden kann. Es werde, so Daniel Schuhmann, BVB-Projektmanager Infrastruktur, sozusagen «am offenen Herzen» gebaut.
Fussgängerinnen und Fussgänger können während der ganzen Bauarbeiten weiterhin auf beiden Seiten des Platzes zirkulieren. Der Zugang zu den Hotels und Geschäften ist jederzeit gewährleistet. Die Velodurchfahrt vor dem Bahnhofsgebäude bleibt offen.
Sicherheit sei, so Suter, «oberstes Gebot». Gewährleistet wird sie etwa durch Verkehrswachen, welche die Fussgängerströme durch die Baustelle führen. Die Arbeiten bedeuten für die Fahrgäste «Einschränkungen», aber auch «Lärmimmissionen», sagt Suter. Gearbeitet wird montags bis samstags, von 7 Uhr früh bis 22 Uhr abends. Zeitweise ist Nachtarbeit notwendig.
Zwei Bauphasen nötig
Die erste Bauphase dauert bis zum 12. Mai. Die Tramgleise und die zwei Haltestellenperrons auf der westlichen Platzhälfte, Seite Hotel Euler, werden ausser Betrieb genommen und erneuert. Die Haltestellen werden zur Haltestelle Markthalle verlegt.
Folgende Änderungen gelten für diese Zeit: Die Linien 2, 8, 30 und 48 fahren nicht über den Bahnhof SBB; für die Linie 1 ist eine veränderte Linienführung vorgesehen: Sie fährt ab Markthalle via Theater und Aeschenplatz zum MParc und wendet dort. Die Linie 2 wird zwischen Binningen Kronenplatz und Messeplatz durch Busse ersetzt; die Linie 15 verkehrt nicht via Wettsteinbrücke, sondern wendet an der Schifflände; die Linie 16 wird bis zum Badischen Bahnhof verlängert und wendet dort. Und die Linie 42 fährt wochentags im 7,5-Minuten-Takt direkt ins Kleinbasel. Die Tramlinien 10 und 11 sowie die Buslinie 50 verkehren wie gewohnt via Bahnhof SBB.
Die BVB informiert vor Ort, in ihren Fahrzeugen, auf ihrer Webseite, auf der BVB-App, sowie auf Social Media über die Umleitungen. Informationen finden sich auch auf einem entsprechenden Flyer. Die BVB empfiehlt den Fahrgästen, insbesondere zu Beginn der Bauarbeiten, genügend Zeit für ihre Fahrten einzuplanen.
In der zweiten Bauphase, ab dem 20. Mai, wechselt die Baustelle auf die östliche Hälfte des Centralbahnplatzes, Seite Hotel Schweizerhof. Die Tramlinien verkehren dann grösstenteils wieder über den Centralbahnplatz, jedoch mit veränderter Linienführung.
Nach dem Ende des Gleisbaus im Juli folgen bis im Herbst 2019 noch kleinere Abschlussarbeiten ohne grössere Beeinträchtigung des öffentlichen Verkehrs.
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