Basler Muslime wehren sich gegen Vorwürfe
Der BaZ-Artikel über Basler Muslime, die Hetzschriften verteilen, hat hohe Wellen geworfen. Jetzt äussert sich auch die Basler Muslim Kommission zum Thema – und lädt zum gemeinsamen Tee.

Mehr als 300 Online-Kommentare, über 10'000 Mal auf Facebook geteilt: Unser Artikel mit dem Titel «Basler Muslime rufen zum heiligen Krieg auf» hat innerhalb einer halben Woche weite Kreise gezogen. Nachdem Regierungspräsident Guy Morin das Verteilen muslimischer Hetzschriften in Basel als «nicht tolerierbar» taxierte, nehmen nun auch Basler Muslime Stellung.
In einer am Donnerstagabend verschickten Medienmitteilung distanziert sich die Basler Muslim Kommission (BMK) entschieden von Extremismus jeglicher Art und betont, dass der Islam die Religion des Friedens sei. Man müsse vorsichtig sein, wenn Koranverse aus dem Kontext gerissen werden. In den Augen der BMK «impliziert» die Basler Zeitung durch ihre Berichterstattung Hass gegenüber Muslimen. Diverse kritische BaZ-Artikel der vergangenen Monate seien für einen grossen Teil der Muslime zutiefst verletzend.
Einladung zum Tee
Abgesehen von der deutlichen Distanzierung von Extremismus jeglicher Art, äussert sich die Basler Muslim Kommission in ihrem Schreiben allerdings mit keinem Wort zu den im kritisierten Artikel geäusserten, zum Teil happigen Vorwürfen.
Viel eher wird betont, dass es eine der wichtigsten Aufgaben der BMK sei, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Diese soll ein konstruktives Zusammenleben der Muslime mit der Mehrheitsgesellschaft und allen anderen Minderheiten ermöglichen. In diesem Zusammenhang lobt die Muslim Kommission explizit die ebenfalls in Kritik geratene Lilo Roost Vischer, Koordinatorin für Religionsfragen im Basler Präsidialdepartement. «Wir schätzen das Engagement von Frau Vischer, die wesentlich zur Teilhabe und Integration der Religionen am öffentlichen Leben beiträgt.»
Das Schreiben der BMK endet mit einer Einladung – nicht nur an die Adresse der BaZ-Belegschaft, sondern an alle Interessierten – und den Worten: «Keine Sorge: Es wird nicht zum heiligen Krieg, sondern zum gemeinsamen Tee in der Kantine gerufen».
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