Basler Innenstadt wird zur Tempo-30-Zone
Innerhalb des Cityrings soll in Basel künftig nur noch Tempo 30 gefahren werden dürfen. Und von manchen Strassen wird der motorisierte Verkehr komplett ferngehalten.

Für die Umsetzung des neuen Basler Innenstadt- Verkehrskonzeptes mit grösseren Fussgängerzonen beantragt die Regierung 1,35 Millionen Franken. Die Sperrung der Mittleren Brücke für Autos steht in einen separaten Beschluss, damit sie nicht das ganze Konzept blockiert.
Das dem Grossen Rat vorgelegte neue Konzept regle den Verkehr in der Innenstadt deutlich einheitlicher und einfacher, hiess es am Donnerstag vor den Medien. Automobilisten müssten künftig keine komplizierten überladenen Schilder mehr lesen im Vorbeifahren, und auch der Vollzug werde so einfacher für die Verkehrspolizei.
Konkret wird innerhalb des Cityrings das ganze Stadtzentrum zur Tempo-30-Zone mit Parkverbot - heute gilt Tempo 50. Im City-Kern werden Fussgängerzonen mit Fahrverbot erweitert, etwa in der oberen Freien Strasse und rund um den Barfüsserplatz. Velorouten werden konzeptgemäss zu Tempo-20-Begegnungszonen mit Fussgängervortrittt.
Geplant sind ferner einheitliche Anlieferzeiten, wobei diese im neuen Konzept vor Mittag eine halbe Stunde verkürzt werden. Tempo 30 gilt übrigens auch für den öffentlichen Verkehr, wie Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels sagte. Taxis sollen nachts Tramachsen befahren dürfen; geplant sind auch Sonderrregelungen.
Brücken-Parkhaus-Deal
Der beantragte Kredit von 1,35 Millionen Franken ist zweigeteilt: Im ersten steht das Konzept mit 950'000 Franken für Markierungen und Schilder plus 200'000 Franken für die Evaluation mechanischer Sperren samt Versuch. Zum Zweiten gehört die Erweiterung im Kleinbasel mit Verbot des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf der Mittleren Brücke.
Stimmt das Parlament im Frühling zu, soll das Konzept innert drei Jahren schrittweise umgesetzt werden. Laut Wessels kann der zweite Teil im Streitfall auch vertagt werden - die MIV-Sperrung der Mittleren Brücke war zusammen mit einem neuen Parkhaus im Raum Aeschen zentraler Teil eines Grossrats-Kompromisses 2008 gewesen.
Der Grosse Rat hatte damals Leitplanken für eine Fussgängerzone beschlossen, nachdem es von der Regierung beantragte 3,4 Millionen Franken für neue Wechselschilder abgelehnt hatte. Zu den sieben Leitlinien gehörten diese Sperrung und das Parkhaus. Wessels überliess am Donnerstag mögliche Verknüpfungen dem Parlament.
Poller-Frage vertagt
Im Vergleich zu anderen Städten sei Basel ins Hintertreffen geraten, weil in seiner Innenstadt Stillstand herrsche, sagte Wessels. Kürzlich habe ihm Vorvorgänger Eugen Keller (CVP) erzählt, er sei mit etwa demselben Vorschlag in den 70er-Jahren gescheitert. Jetzt sei Zeit zum Handeln, mit oder ohne Brücke, findet Wessels.
Offen ist auch noch, ob mechanische Sperren - beispielsweise ausfahrbare Poller - dereinst die Innenstadt vor unzulässigen Autofahrten schützen. Bei der angelaufenen Sanierung des Spalenberg wird oben eine solche vorbereitet; damit dürfte der Versuch wohl dort stattfinden. Eine Vorlage dazu soll 2013 auf den Tisch kommen.
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