Basler Finanzspritze für das Theater
Nach dem Baselbieter Nein zu mehr Geld fürs Theater Basel will die Basler Regierung Soforthilfe leisten: Sie beantragt dem Grossen Rat eine um 1,5 Millionen Franken angehobene Subvention für die nächste Spielzeit.
Für die Spielzeit 2011/2012 würde der baselstädtische Beitrag ans Theater Basel somit rund 31,6 Millionen Franken betragen: 30,1 Millionen Franken hatte der Grosse Rat bereits früher vorgesehen, und nun soll noch ein «Strukturbeitrag» von 1,5 Millionen hinzukommen, wie Regierungspräsident Guy Morin am Mittwoch vor den Medien sagte.
Die Sofortmassnahme soll den laufenden Betrieb sichern; eine Vorlage gehe nächste Woche ans Parlament. Für den Rest der bis zur Saison 2014/2015 dauernden Periode soll aber der Subventionsvertrag samt Leistungsauftrag mit dem Theater noch neu ausgehandelt werden; dazu soll es dann eine Grossratsvorlage vor den Sommerferien geben.
Keine Kurzschlusshandlungen
Die Basler Regierung reagiert damit auf das Nein der Baselbieter Stimmberechtigten zu mehr Geldern fürs Theater Basel: Im Nachbarkanton war eine Vorlage, die dem Theater in den nächsten vier Jahren im Mittel jährlich 4,25 Millionen Franken mehr aus Baselland gebracht hätte, am 13. Februar an der Urne knapp gescheitert.
Die Zukunft des grössten Dreispartenhauses der Schweiz schien darauf ungewiss. Das Baselbieter Nein dürfe indes «nicht zu Kurzschlusshandlungen mit langfristigen negativen Auswirkungen für das Theater und die Region führen», hiess es nun aber in einem Communiqué der Basler Regierung.
Höhere Ticket-Preise denkbar – auch mit Staffelung nach Herkunft
Die Regierung will namentlich am Dreispartenbetrieb und den beiden Häusern Theater und Schauspielhaus festhalten. Laut Morin decken die zusätzlichen 1,5 Millionen Franken für die nächste Saison das strukturelle Defizit des Theaters. Er sprach dabei zudem von einem «Rahmen, der mir gegeben worden ist».
Der künftige Finanzrahmen des unter Direktor Georges Delnon erfolgreichen Hauses hänge indes auch von allfälligen privaten oder sonstigen Beiträgen ab; andernfalls könnten Einschnitte nötig sein. Dabei sagte Morin aber ebenfalls, dass Theaterleistungen für 2,5 bis 3 Millionen Franken bisher bloss geplant worden seien, so etwa in Baselland.
Grundsätzlich zu überlegen seien zudem auch höhere Preise; die Frage, ob dabei auch eine Unterscheidung nach der Herkunft der Besucher denkbar sei, bejahte Morin. Neu auszuhandeln sind die baselstädtischen Subventionen, weil der Basler Grosse Rat seinen Subventionsbeschluss 2010 von einem Ja auch aus Baselland abhängig gemacht hat. Das Baselbieter Nein nannte Morin nun einen «kleinen Dämpfer»: Er sei überzeugt, dass das Theater «aus dieser kurzen Krise gestärkt hervorgeht». Das Theater Basel will am Freitag zu den Vorschlägen Stellung nehmen.
Mehr zum Thema in der Basler Zeitung von Donnerstag.
SDA/amu
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