Basels heikle Aufgabe nach der Champions League
Nach der Qualifikation für die Champions League und dem attraktiven Los mit dem FC Barcelona wartet auf Basel nun wieder der nationale Alltag. In der 8. Runde der Axpo Super League erwartet Aarau den FCB zum Spitzenkampf.
Die Woche war für Basel mit der Qualifikation für die Champions League am Mittwoch und die Auslosung am folgenden Tag in Monaco, die dem FCB das Traumlos Barcelona brachte, fraglos aufwühlend. Trainer Christian Gross hatte am Mittwoch nach dem Spiel zwar das Bonmot «Wir wollen die Champions League gewinnen» geprägt, doch der Trainer Basels fand nach seiner launigen Bemerkung schnell wieder zur Realität zurück. Die Verteidigung des Meistertitels und des Cupsiegs haben Priorität.
Trotzdem ist der Gang aufs Brügglifeld vor allem mental nicht einfach. Obwohl Aarau als einziges Team in der Super League noch ungeschlagen ist, ist Leader Basel für das Duell mit dem ersten Verfolger klarer Favorit. Der letzte Sieg Aaraus gegen den FCB geht auf den 25. September 2004 zurück. Seither verloren die Aargauer elfmal und holten nur dreimal einen Punkt. Das Gesamttorverhältnis von 41:13 verdeutlicht die Überlegenheit Basels in den letzten Jahren.
Dichter Spielplan keine Hypothek für Basel
Aaraus Trainer Ryszard Komornicki sieht im gedrängten Spielkalender Basels keinen Vorteil für sein Team. «Im Gegenteil. Solche Erfolge beflügeln ein Team. Da könnte man auch drei Spiele in einer Woche haben», sagt der Pole. Obwohl er Basel «als beste Mannschaft der Schweiz» bezeichnet und den Gästen die Favoritenrolle zuschiebt, verspricht Komornicki, dass «wir alles daran setzen, ein positives Resultat zu erzielen».
Hoffnung schöpft Komornicki auch aus dem Spiel des FCB gegen Guimaraes. «Die Portugiesen waren keine Übermannschaft. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass Basel auch gegen Aarau Probleme haben wird», sagt der 58-Jährige. Einen guten Lauf und grosses Selbstvertrauen hätten sie nach dem Saisonstart ohne Niederlage. «Wir werden aber sicher kein Spektakel machen, nur weil es viele Zuschauer haben wird», erklärt Komornicki auch.
Bodenhaftung bewahren
Gross ist sich sicher, dass sein Team den Fokus auf die nationalen Wettbewerbe rechtzeitig wieder findet. «Uns erwartet in einem ausverkauften Brügglifeld ein Fussballfest. Aarau glaubt vielleicht, dass wir bereits ans Camp Nou, Lionel Messi oder Thierry Henry denken. Aber ich weiss, dass wir alle konzentriert die Aufgabe in Aarau angehen werden. Wir wollen wieder Meister und Cupsieger werden. Dies ist die Basis, damit man nach den europäischen Sternen greifen kann», erklärte Gross.
Dennoch wird Gross einigen Spielern, die zuletzt häufig im Einsatz standen und etwas angeschlagen sind, eine Pause gönnen, da zahlreiche Akteure neben Cup, Meisterschaft und Champions League auch Länderspiele zu bestreiten haben. «Leute wie Eduardo, Jürgen Gjasula, Marko Perovic oder Rubio brennen auf einen Einsatz», sagte der FCB-Trainer. Vom 4-1-4-1-System wird der Zürcher gleichwohl nicht abrücken. «Wichtig ist, dass die Spieler aus der zweiten Reihe weiterhin in den gegnerischen Strafraum gehen und den Abschluss suchen.»
Luzern braucht Punkte
Luzern hofft gegen Sion im zweiten Spiel unter Roberto Morinini auf den ersten Saisonsieg und damit eine Vervierfachung des aktuellen Punktestands. Der neue Trainer, der bei seiner Premiere die 2:4-Niederlage bei den Grasshoppers erlebte, war nach einem Testspiel unter der Woche höchst verärgert. Mit viel Mühe bezwang Luzern den interregionalen Zweitligisten Sarnen 4:3, nachdem der Super-League-Verein dreimal in Rückstand gelegen hatte.
Unruhe herrscht auch im Wallis nach der 1:3-Niederlage gegen Zürich. «Wir müssen unbedingt von den Abstiegsplätzen fern bleiben», mahnte Uli Stielike. Sein Team sei gegen Bellinzona mental schwach gewesen, und er wolle nicht wissen, wie es um die Mannschaft im Abstiegskampf stehen würde. «Der grösste Feind von Sion ist Sion selber», sagte der Deutsche. «Wir spielen zu hektisch, und uns fehlt das Vertrauen am Ball.» In Luzern kehrt Essam El Hadary nach seiner Sperre ins Tor zurück. «Er war zum Saisonstart unsere Nummer 1, und es gibt keinen Grund, ihn nicht einzusetzen», sagte Stielike, der damit auch an Germano Vailati ein klares Signal aussandte.
si/cal
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