Übersicht zum neuen AngebotBaselland startet mit Impfungen in Apotheken und Praxen
Neben den kantonalen Impfzentren bieten ab Montag über ein Dutzend weitere Einrichtungen Vakzinationen gegen Corona an. Welche das sind, zeigen wir in einer Übersicht.

Im Baselbiet ging man bisher in eines von drei kantonalen Impfzentren, um sich das Präparat gegen Covid-19 geben zu lassen. Doch ein gutes halbes Jahr nach dem Start der Impfkampagne treten die Zentren die Aufgabe nun mehr und mehr an andere Gesundheitseinrichtungen ab.
So hat der Kanton Baselland am Dienstag eine Liste mit zwölf Apotheken und Arztpraxen veröffentlicht, in denen man sich impfen lassen kann. Start des neuen Angebots ist am Montag, 16. August. «Die Apotheken und Arztpraxen sind über das ganze Kantonsgebiet verteilt und werden die aktuell bestehenden drei Impfzentren als Standorte für Covid-19-Impfungen ergänzen», teilt der Kantonale Krisenstab per Communiqué mit.
Die Behörden haben das Angebot zusammen mit dem Basellandschaftlichen Apothekerverband und der Ärztegesellschaft Baselland erarbeitet. In der Liste sei das «Gros» der Einrichtungen aufgeführt, die Impfungen anbieten würden, heisst es im Communiqué weiter. Sprich: Einzelne Praxen oder Apotheken bieten zwar ebenfalls Vakzinationen an, hängen das Angebot aber nicht an die grosse Glocke.
Interessierte müssen sich vorgängig bei der jeweiligen Praxis oder Apotheke anmelden. Geimpft werden Personen ab 18 Jahren mit einer Krankenversicherung (Krankenkasse). Analog zur Impfung in den Impfzentren habe der Piks in den Praxen und Apotheken keine Kosten zur Folge, betonen die Behörden. Zur Anwendung komme der Impfstoff Moderna.
Zwei Zentren verschwinden
Mit der neuen Rolle der Praxen und Pharmazien schwindet die Bedeutung der Impfzentren. Bereits vor den Sommerferien haben die Behörden angekündigt, die beiden kantonalen Impfstationen in Lausen und Laufen ab September nicht mehr betreiben zu wollen. «Diese beiden Impfzentren werden Erstimpfungen noch bis Ende Juli vornehmen und die entsprechenden Zweitimpfungen bis Ende August», schrieb der Kanton da. Das Impfzentrum Muttenz werde auch nach September 2021 seinen Betrieb «entsprechend dem Bedarf» aufrechterhalten.
Baselland hat punkto Impfbereitschaft mit einem Stadt-Land-Graben zu kämpfen. So weisen urbane Gebiete wie Münchenstein oder Liestal Impfquoten von deutlich über 50 Prozent aus, während in entlegeneren Gemeinden wie Roggenburg Anfang August nur etwa 35 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft waren. «Wir erhoffen uns mit den Impfungen in Arztpraxen und Apotheken, dass die Impfquote in ländlicheren Gebieten noch erhöht werden kann», sagte ein Sprecher des Kantonalen Krisenstabs jüngst im Gespräch mit dieser Zeitung.
Dieses Problem stellt sich in Basel-Stadt, dem flächenmässig kleinsten Kanton der Schweiz, viel weniger: Da die Basler Behörden keine entlegenen Täler oder weitläufigen Landschaften zu versorgen haben, konzentrieren sie ihre Kampagne auf das Impfzentrum am Messeplatz. Eine Einbindung von Apotheken und Arztpraxen war ursprünglich für Mai 2021 angedacht, lässt aber noch immer auf sich warten.
Der hiesige Apothekerverband sparte vor den Sommerferien nicht mit Kritik: «Im Kanton Zürich rennen die Leute den Apotheken derzeit die Türen ein, um sich impfen zu lassen. Andere Kantone schaffen es also, die Apotheken in die Impfstrategie einzubinden. Warum das in Basel nicht möglich ist, bleibt für mich unerklärlich.» (Mehr zu den verärgerten Apothekern erfahren Sie hier.)
Zuletzt hiess es vom Basler Gesundheitsdepartement (GD), dass man im September mit den Impfungen in Apotheken und Arztpraxen starten wolle. Das sei nach wie vor der Fall, heisst es beim GD auf Anfrage. «Die Aufbauarbeiten laufen.» Weitere Informationen würden in den nächsten Wochen folgen.
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