Baselbieter Regierung will Lohn-Skandal vertuschen
Kadermitarbeiter kassierten über 400'000 Franken für Überstunden, die nicht hätten ausbezahlt werden dürfen. Die Regierung wollte dies nachträglich legitimieren.

Kaum ist die Honorar-Affäre im Baselbiet etwas abgeebbt, ist die Kantonsregierung bereits in den nächsten Finanzskandal verwickelt. Zwar stehen die Regierungsräte diesmal nicht selber im Verdacht, sich unrechtmässig bereichert zu haben. Doch haben sie offensichtlich dazu beigetragen, dass Kaderangestellte des Kantons mehr Geld kassiert haben, als ihnen zusteht. Konkret geht es um die in der Lohnklasse 1 bis 10 eingereihten Mitarbeiter. Gemäss der Verordnung zur Arbeitszeit haben diese bei Überstunden «keinen Anspruch auf Barvergütung». Wie jedoch Recherchen der BaZ zeigen, sind in allen Direktionen in den Jahren 2011 bis 2013 total mindestens 400'000 Franken ausbezahlt worden. Weitere 600'000 Franken für geleistete Überstunden liegen schon bereit. Insgesamt sind rund 60 Personen betroffen.