Süsser die Bässe nie klingen
Immer mehr Menschen fliehen vor dem besinnlichen Weihnachtsfest. Wer es an Weihnachten krachen lassen will, muss aber nicht unbedingt auf die traute Familienfeier verzichten.

Weihnachten, das Fest familiärer Besinnlichkeit, scheint sich zu wandeln: Immer mehr Leute wollen feiern, und zwar so richtig – Discokugel statt Weihnachtsschmuck, Scheinwerfer statt Wachskerzen und Trubel statt Besinnlichkeit. Das traute Fest findet für sie ausser Hause statt. «Das ist jetzt eine Vermutung», warnt Psychiater Stefan Borgwardt, Leiter des Walk-in-Sevice im Gesundheitszentrum an der Kornhausgasse, «aber durch neue kulturelle Einflüsse und andere Angebote wird das traditionelle Bild von Weihnachten seltener.» Manche mögen einfach länger aufbleiben als die Grosseltern und ziehen daher nach der Bescherung um die Häuser. Für andere ist der Ausgang ein Fluchtweg: Weihnachten ist nicht immer eine einfache Zeit. Einigen fehlt die Familie, andere fühlen sich gerade in ihrer Anwesenheit unwohl. Anstatt daheim zu vermissen, was man gern hätte, geht man hinaus in die Nacht und holt sich, was man gerade braucht.