Gewalttäter, der Therapeut sein will
Der Carlos-Betreuer Shemsi Beqiri gibt sich im Fernsehen als Musterknabe und verharmlost seine Vergangenheit. Doch die Maske ist leicht zu durchschauen.

Lammfromm sitzt Kickbox-Weltmeister Shemsi Beqiri mit seinem Bruderclan vis-à-vis von Telebasel-Moderator Dani von Wattenwyl. Der Thaibox-Trainer, der als Privattherapeut des Messerstechers Carlos ins Rampenlicht geraten ist, säuselt in der Sendung «061-live»: «Wir haben eine Erfolgsquote von 80 Prozent.» Gemeint sind nicht seine Wettkampfsiege. Gemeint ist sein unter Fachleuten höchst umstrittenes Resozialisierungsprogramm, das er für Gewalttäter wie «Carlos» anbietet. Wie in der Sendung «10vor10» von SRF zu sehen war, hat Beqiri sich Carlos’ Therapie mit 5300 Franken pro Monat zahlen lassen. Finanziert von der Zürcher Sozialhilfe, mit dem Segen der Jugendanwaltschaft.