Als Parteien ihre Wähler noch persönlich zur Urne schleppten
Klägliche 33,6 Prozent der Wähler haben bei den Baselbieter Gesamterneuerungswahlen ihre Stimme abgegeben. Noch zu Zeiten unserer Grosseltern wäre dies nicht möglich gewesen.

«Auf dem Land wusste man bis in die 50er-, 60er- Jahre bereits im Vorfeld, wie die Abstimmungsresultate ausfallen werden. Man hatte die Leute unter Kontrolle», sagt Remo Ankli, Historiker, Gemeindepräsident von Beinwil und Soloturner FDP-Kantonsrat. Parteipräsidenten konnten noch während der Abstimmung einsehen, wer bereits gewählt hatte: «Da wurde zum Beispiel ein Auto organisiert, und die Partei hat ihre säumigen Wähler abgeholt und an die Urne gebracht», erzählt Ankli. So sei wohl auch der eine oder andere Kranke mobilisiert worden, der lieber im Bett geblieben wäre.