Basel-Stadt will Cannabis-Pilotprojekt
Nach Bern stimmt auch Basel einer kontrollierten Abgabe von Hanfblüten zu. Der Entscheid fiel 47 zu 32 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Sogar in der SVP gibt es Befürworter eines neuen Weges.

Der Basler Grosserat musste eine Nachtsitzung abhalten, um die grosse Zahl von Vorstössen abzuarbeiten. Doch eine schläfrige Sache war es trotz vorgerückter Stunde nicht. Vor allem als der Vorstoss von Tanja Soland (SP) behandelt wurde. Dieser will, dass der Kanton Basel-Stadt ein Pilotprojekt für eine kontrollierte Cannabis-Abgabe anpeilt. Soland verstand nicht, warum sich der Regierungsrat weigert, ihre Motion anzunehmen und damit den Bund zum Handeln auffordert, in Sachen Gras eine neue Politik einzuschlagen. Immerhin habe der zuständige Bundesrat Alain Berset (SP) doch klar signalisiert, dass der Druck von den Kantonen kommen müsse, erst dann würde der Bund reagieren. Ausserdem, so Soland, könnten die Gelder, die eine Besteuerung von Cannabis bringen würde, der Staatshaushalt gut gebrauchen. Jetzt fliessen die Einnahmen alle in den Schwarzmarkt. Die Summe, die in der Schweiz illegal mit Cannabis und Haschisch verdient wird, schätzen Experten auf rund eine Milliarde Franken.