Kapazitäten «komplett ausgelastet»Basel schafft zusätzlichen Wohnraum für unbegleitete Minderjährige
Auf dem Erlenmattplatz können ab Juni neue Container für Geflüchtete bezogen werden. Die Anlage bietet Wohnungen für 140 Personen – 25 davon sind für Minderjährige reserviert.

In der neuen Containersiedlung auf dem Erlenmatt-Areal in Basel kommen neben Schutzsuchenden aus der Ukraine neu auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende und Flüchtlinge aus anderen Ländern unter. Die Basler Regierung hat eine Anpassung der Belegung beschlossen, wie sie am Dienstag mitteilte.
Ursprünglich waren die temporären Wohnbauten samt Schulräume nur für Schutzsuchende aus der Ukraine geplant. Die Anpassung der Belegung erfolge aufgrund der stark veränderten Migrationslage, heisst es weiter. So seien die Prognosen des Bundes von letzten Herbst, wonach mehr als die bisher 80'000 Geflüchteten aus der Ukraine in der Schweiz den Schutzstatus S beantragen könnten, nicht eingetreten.
Hingegen haben gemäss der Regierung die Asylgesuche von Menschen aus Afghanistan, der Türkei, Syrien und anderen Krisenregionen zugenommen. Auch würden viele unbegleitete Minderjährige in die Schweiz flüchten.
Keine Vollbelegung
In der Wohnmodulsiedlung können 140 Personen untergebracht werden. Die Regierung will jedoch wegen der nun beschlossenen Anpassung «zurzeit» auf eine Vollbelegung verzichten und bis auf weiteres 100 Plätze anbieten. Insgesamt 75 Plätze sind für die Erstaufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern vorgesehen.
Weitere 25 Plätze werden für eine Wohngruppe mit unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) genutzt. Die bestehenden Unterbringungskapazitäten im Kanton seien «für diese besonders verletzliche Gruppe komplett ausgelastet», heisst es weiter. Es sei wichtig, dass die Jugendlichen ab Beginn ihrer Zuweisung an den Kanton in einer gemeinsamen Wohngruppe leben könnten und rund um die Uhr vom Betreuungspersonal vor Ort begleitet und beaufsichtigt würden.
Die Wohnmodulsiedlung auf dem Erlenmattplatz soll je nach Entwicklung der Migrationszahlen für drei oder maximal fünf Jahre genutzt werden. Sie soll Anfang Juni ihren Betrieb aufnehmen.
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SDA/ssc
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