Basel kauft Syngenta-Areal – und vermietet es an Syngenta
Syngenta hat ihr Areal an der Schwarzwaldallee dem Kanton verkauft. Droht nun ein Abschied auf Raten?

Syngenta hat entschieden, das Areal ihres Hauptsitzes in Basel zu verkaufen. Für die Chemiefirma sei dies sinnvoll, weil sie die freiwerdenden finanziellen Mittel in das langfristige Wachstum ihres Hauptgeschäfts investieren könne, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Basel-Stadt.
Syngenta hat allerdings nicht vor, aus Basel wegzuziehen. Zumindest vorerst nicht. Das Unternehmen werde auch künftig ihren Hauptsitz in Basel haben – auf genau diesem Areal, dass nun an den Kanton Basel-Stadt und die Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) verkauft wurde.
Vom Grundbesitzer zum Mieter
Syngenta zahlt ab sofort Miete für das Areal, das dem Unternehmen bislang gehörte. «Sale-and-Lease-Back»-Transaktion nennt man das heute neudeutsch. Für das Unternehmen resultiert daraus eine grössere Flexibilität: Das Kapital ist nun nicht mehr im Boden gebunden. Ob das Unternehmen künftig auch weniger Steuern bezahlt, weil es über weniger Vermögen im Kanton Basel-Stadt verfügt, konnte Rolf Borner, Geschäftsleiter Immobilien Basel-Stadt, auf Anfrage nicht sagen. Eine solche Betrachtung sei nicht Teil des Kaufentscheides gewesen.
Ist der Verkauf des Areals also trotzdem ein Anzeichen dafür, dass der Konzern, der mittlerweile in chinesicher Hand ist, seine Zelte in Basel langsam abbrechen will? Nein, sagt Borner. Er spricht von einem «Commitment» des Unternehmens für den Standort Basel. Denn Syngenta habe einen langfristigen Mietvertrag über 10 Jahre unterschrieben.
Der Kanton habe sich in einem Bieterverfahren «gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt», heisst es in der Mitteilung. Wie hoch der Kaufpreis für das 23'600 Quadratmeter grosse Areal letztendlich war, ist unbekannt. Käufer und Verkäufer haben Stillschweigen vereinbar. Laut Borner handle es sich dabei jedoch um einen marktüblichen Preis.
Glücksfall für den Kanton
Für den Kanton ist der Kauf ein Glücksfall. Man erhält ein Areal, an dem man schon länger interessiert war. Der Kanton hat vor einigen Jahren bereits einen Teil des ehemaligen Syngenta-Areals, das heutige Rosental-Areal, erworben. Der Kauf des restlichen Geländes machen die Planungen für dortige Areal-Entwicklungen leichter, sagt Borner. Auf einem Teil des Rosental-Areals, dort wo früher unter anderem BASF ihre Büros hatte, stellt der Kanton derzeit Abbruchplanungen an. Man wolle bereit sein, falls ein Investor anklopft, der im Kanton Basel-Stadt Fuss fassen will.
Für Neuansiedlungen von Unternehmen ist auch die Grünfläche rechts neben dem McDonalds beim Badischen Bahnhof vorgesehen. Dort stand bis vor einem Jahr noch ein Hochhaus von Syngenta, und dort könnte ein Unternehmen in der Zukunft wieder bauen. Noch im April 2017, als das 52-Meter-Hochhaus noch stand, plante Snygenta, dort ein dreistöckiges Büro- und Empfangsgebäude zu bauen. Diesen Plan hat das Unternehmen inzwischen aufgegeben. Der noch gültige Bebauungsplan ist dadurch obsolet geworden und wird laut Borner durch einen neuen ersetzt, sobald klar ist, was der Kanton mit der Parzelle machen will.
Im Gebäude daneben, wo derzeit noch Syngenta-CEO J. Erik Fyrwald und die restlichen Mitglieder der Unternehmensleitung ihre Büros haben, werden ebenfalls bald neue Mieter einziehen. Dieses Gebäude an der Schwarzwaldallee mietet das Unternehmen nur noch für ein Jahr beim Kanton. Danach gibt Syngenta es ab. Die Geschäftsleitung zieht danach in ein anderes Gebäude auf dem Areal.
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