Basel ist europäischer Meister
Die Männerstimmen Basel haben bei einem Chorwettbewerb geglänzt. Dahinter steckt mehr als Wille zur Exzellenz – die Männer sangen schon als Kinder zusammen.

Das baskische Städtchen Tolosa im Norden Spaniens gilt als Hochburg der Chormusik. 1969 wurde ein Gesangswettbewerb ins Leben gerufen, um die baskische Musiktradition nach Zeiten von Krieg und Diktatur wieder zum Leben zu erwecken. Der Anlass, der jeweils im Herbst stattfindet, hat sich nicht nur zu einem Pflichttermin baskischer Kultur entwickelt, sondern wird heute als einer der bedeutendsten Chorwettbewerbe weltweit erachtet.
Ebendort haben nun die Männerstimmen Basel unter der Leitung von Oliver Rudin abgeräumt. Von insgesamt 16 Chören, die aus aller Welt nach Tolosa angereist sind, gingen die rund 30 Sänger als drittbeste Formation insgesamt und als bester Chor Europas hervor. Der erste Preis ging an die Batavia Madrigal Singers aus Indonesien, der zweite an den JCA National Youth Choir aus Japan.
Disziplin und Gelassenheit
Bei der Siegerehrung sangen die Basler die Komposition «Bogoroditchen» ihres Vizedirigenten David Rossel. «Wir sind überwältigt», lässt sich Rossel in einer Medienmitteilung zitieren. «Trotz der hochklassigen Show-Darbietungen der Konkurrenz aus Asien und Osteuropa konnten wir die Jury mit unserem Mix aus Disziplin und Gelassenheit überzeugen – eine wunderbare Bestätigung des immensen Engagements.»
Tatsächlich sind die Männer in den urchigen Knickerbockern seit der Gründung ihres Chors 2008 nicht müde geworden. Sie haben in den letzten Jahren an zig Wettbewerben teilgenommen und durften oft als Sieger in bestimmten Kategorien oder gar als Gesamtsieger nach Hause gehen. So etwa 2017 beim Festival Cracovia Cantans in Krakau oder 2015 beim Cornwall International Male Voice Choral Festival.
Anlässlich ihres 10. Geburtstags liessen sich die Männerstimmen Basel letztes Jahr mit romantischer Musik von Brahms, Mendelssohn, Bruch und einem eigens gebrauten Jubiläumsbier vor Heimpublikum feiern. In gewissem Sinn sind die Jungs nie erwachsen geworden. Bei den Gründungsmitgliedern handelt es sich um ehemalige Sänger der Knabenkantorei Basel. Das gemeinsame Musizieren hat sie so geprägt, dass sie es als Erwachsene nicht missen wollten und einen eigenen Chor ins Leben riefen. Das nächste Basler Konzert geben die frisch gekürten europäischen Meister Mitte Januar in der Elisabethenkirche.
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