Basel hat über 400'000 Einwohner
Beim Global-Human-Settlement-Projekt wird die weltweite Verstädterung gemessen. Demnach ist die Stadt am Rhein ein Zentrum mit fast einer halben Million Menschen.
Bei Einwohnerzahlen von 40 Millionen (Guangzhou), 36 Millionen (Jakarta) oder 33 Millionen (Tokio) von Städten zu sprechen, fällt schwer. Schon eher handelt es sich um urbane Ballungszentren, bestehend aus mehreren Millionen-Gemeinden, die im Lauf der Zeit zusammengewachsen sind.
Wie stark sich die Erde in den letzten Jahrzehnten verstädtert hat, kann man in den interaktiven Karten von Global Human Settlement Layer (GHSL) nachschlagen. Die letztes Jahr vorgestellte Datenbank, ein Projekt der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der EU-Kommission, hat die urbane Entwicklung von allen Städten dieser Welt mit mehr als 50'000 Einwohnern nachgezeichnet und in Grafiken festgehalten.
Extreme Bautätigkeit
Demnach hat die bebaute Fläche auf der Erde zwischen 1975 und 2015 um 150 Prozent zugenommen. Im selben Zeitraum stieg die Weltbevölkerung von rund vier auf 7,3 Milliarden. Gut die Hälfte dieser 7,3 Milliarden wohnt in städtischen Zentren, der Rest in weniger dicht bebauten Agglomerationsgebieten, kleineren Gemeinden sowie auf dem Land.
Für das Projekt haben Forscher Tausende Milliarden Satellitenbilder sowie Bevölkerungsstatistiken aus den einzelnen Ländern berücksichtigt und mit spezieller Software ausgewertet. Beim Erstellung der Karten wurde keine Rücksicht auf politische Grenzen genommen, sondern allein die Bau- und Bevölkerungsdichte der Siedlungen zählte.
Dank dieser einheitlichen Vorgehensweise lassen sich nun verschiedene urbane Regionen dieser Welt eins zu eins vergleichen. Es handelt sich bei GHSL gemäss eigenen Angaben um die umfassendste Datenbank zu Städten überhaupt.
Basel als Ballungszentrum
Mit Blick auf die Schweiz erfährt man: Hiesige Städte sind viel grösser als es die Einwohnerzahlen gemäss den politischen Grenzen nahelegen. So zählte etwa das Statistische Amt des Kantons Basel-Stadt letztes Jahr im Stadtkanton 200'256 Einwohner. Gemäss GHSL ist Basel aber ein zusammenhängendes, dicht bebautes urbanes Zentrum mit 428'721 Einwohnern (Stand 2015). Zu diesem Zentrum werden auch Teile von Münchenstein, Saint-Louis, Lörrach und anderer Nachbargemeinden dazugezählt. Die grösste Stadt der Schweiz ist Zürich, und zwar sowohl gemäss kantonaler Statistik (413‘900) als auch laut GHSL-Datenbank (732'493).

Es gibt auch Beispiele, in denen Städte im Vergleich zu gängigen Statistiken kleiner erscheinen. Dies betrifft insbesondere Metropolen in Deutschland – ein Land, wo Städte früh und grosszügig Nachbarkommunen eingemeindet haben und daher oft eine relativ geringe Bevölkerungsdichte aufweisen.
So teilen sich die rund 3,5 Millionen Einwohner Berlins eine Fläche von 892 Quadratkilometern. Das entspricht etwa 4000 Menschen pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Paris drängen sich fünf Mal mehr, rund 20'000 Personen, auf einen Quadratkilometer.
Basel vergleichbar mit Leipzig
Die GHSL-Forscher betrachten Berlin denn auch nicht als 3,5-Millionen-Metropole, sondern weisen es als städtisches Zentrum mit etwas weniger, nämlich 3,27 Millionen Einwohnern, aus (Stand: 2015). Das ist kein Einzelfall. Auch Leipzig schrumpft nach dieser Berechnung von 587.857 auf 455 581 Bewohner zusammen – und ist damit in etwa so gross wie Basel.
Die richtig grossen Städte beziehungsweise Stadtregionen muss man aber nicht in Europa, sondern in Asien suchen. Von den weltweit 28 Metropolen mit mehr als 10 Millionen Einwohnern liegen 20 auf diesem Teil der Erde.
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