Die Basler Fasnacht im NewstickerDas wars
Fertig, Schluss, aus. Die Aktiven machen der Stadtreinigung Platz. Das wars mit der besonderen, doch grossartigen Fasnacht 2022.
Die Blaulichtorganisationen des Kantons Basel-Stadt ziehen nach den «drey scheenschte Dääg» eine positive Bilanz. Die Basler Fasnacht 2022 sei ruhig und ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen, teilte die Kantonspolizei am Donnerstag mit.
Der Einsatzzentrale wurden rund zehn Schlägereien und Tätlichkeiten gemeldet. Vier Fasnachtslarven wurden gestohlen. Zur Anzeige gebracht wurden überdies fünf Diebstähle. Zudem musste sich die Polizei um insgesamt 17 Kinder kümmern, die während den drei Fasnachtstagen ihre Begleitpersonen verloren hatten.
Drei Personen mussten ihren Rausch in einem Polizeiposten ausschlafen. Übermässiger Alkoholkonsum, Stürze oder medizinische Probleme erforderten auch diverse Einsätze der Sanität, die in Zusammenhang mit der Fasnacht rund 40 Mal ausrücken musste.
An der diesjährigen Fasnacht musste die Polizei überdies insgesamt 251 Zweiräder und drei Personenwagen entfernen. (SDA)
Wenn s am Mäntig Vieri schloot,
haissts grad zwaimool, dass nyt goot,
aber daas Joor steen mir yy.
Morgestraich darf ändlig syy.
Und am Schluss saisch doch no nämmli
in die Stadt faarsch mit em Drämmli.
Danggscheen saisch der BVB
und derzue der BLT.
Gässle darfsch du daas Joor frei
und entdeggsch die Fasnacht nei,
doch de Wääge kunnts nit glääge,
aber s git no Laiterwääge,
wo me kreativ verziert
und esoo ganz toll brilliert.
D Glygge und e mänggi Gugge
mien sich zimlig duuredrugge.
Nimm das aifach mit der Rueh.
Daas isch Fasnacht, s gheert drzue.
D Fasnacht läbt ganz vehemänt.
D Bolizei isch au presänt.
D Saanideet und d Fyyrweer starte,
wenn si naime uff si warte.
Und am Morge – hesch au gstutzt? –
sinn die Stroosse alli butzt.
Loob gits drum in heggschte Deen
und e härzlig Danggerscheen!
D Fasnacht het sich zelebriert
und ganz Basel het vibriert.
Mir hänns alli zämme gnosse.
Mänggmool isch e Drääne gflosse.
S näggscht Joor isch das Ganz im Hoornig.
Hoffetlig kunnt d Wält in Oornig.
Das Bau- und Verkehrsdepartement und die BVB räumten während der Fasnacht 2022 insgesamt 108 Tonnen Räppli und andere Fasnachtsabfälle weg. Dieser vergleichsweise tiefe Wert ist dem diesjährigen Verzicht auf den Cortège und dem trockenen Wetter geschuldet, schreibt das Bau- und Verkehrsdepartement in einer Mitteilung.

Selbst in trockenen Jahren fielen in den letzten zehn Jahren jeweils rund 240 Tonnen Fasnachtsabfall an. Wenn es an mehreren Fasnachtstagen regnete, konnten es gut und gerne auch 420 Tonnen sein.
Fertig, Schluss, aus. Die Aktiven machen der Stadtreinigung Platz. Das wars mit der besonderen, doch grossartigen Fasnacht 2022.
Wir schliessen die Live-Berichterstattung, bedanken uns fürs Interesse und verweisen für jene, die noch den Ändstraich verdauen müssen, auf folgende zwei Beiträge:
Pro und Kontra zum Ende der Fasnacht – Braucht es noch den Cortège am Montag und am Mittwoch?
An der Fasnacht mit -minu – «Hesch jetzt no Dräänli in de Auge, gäll?»
Auf dem Barfüsserplatz treffen wir auf Stefan Pozner, den stellvertretenden Leiter der Stadtreinigung. «Für uns fängt die Arbeit jetzt an», sagt er, nachdem die letzten Cliquen ihren Ändstraich gespielt haben.

«Die Fasnacht ist immer etwas Spezielles, auch wenn wir froh sind, wieder ein bisschen weniger arbeiten zu müssen.» Gerade in diesem speziellen Jahr – nach der Corona-Pause – seien die letzten Tage auch für die Stadtreinigung enorm eindrucksvoll gewesen. «Auch wir leben die Fasnacht. So wie alle anderen», sagt Pozner.
Die Pfluderi, gewohnt emotional, leiten den Ändstraich ein. Ab jetzt gilt: ein grosses Fest.
Die Livecam von fasnacht.ch zeigt das letzte Aufbäumen in der Schnabelgasse:
Noch ein bisschen leuchten. In Basels Strassen funkeln und blinken die Laternen noch rund eine halbe Stunde – ganz nach dem Motto: Geniessen, nicht verpassen.

Farbig, grossartig, friedlich-optimistisch: Vor dem Schnabel bereiten sich Hunderte auf den Ändstraich vor.

Es gibt diverse angefressene Fasnächtler – wir sagen natürlich nicht, welcher Clique sie angehören –, die den Ändstraich bereits jetzt vor dem Schnabel ersehnen. Wir sagen: Wir könnens verstehen!

Beim Rümelinsplatz finden sich immer mehr Menschen ein. Bald werden die letzten Biere gezapft. Leider. Der Ändstraich naht.

Der Marktplatz scheint sich allmählich zu leeren, wie die Webcam von www.fasnacht.ch um Viertel vor zwei zeigt:
Aber in der Schnabelgasse und ist zu diesem Zeitpunkt nach wie vor Betrieb, …
… genauso wie in der Gerbergasse:
Noch gut zwei Stunden, dann werden die «Beweisstücke» der Basler Fasnacht 2022 von der Stadtreinigung beseitigt. Wir mögen noch nicht daran denken …

Im Breo, diesen Humor muss man der Zofingia lassen, ist auch der «Ämtli-Vischer» zugegen. Man muss wohl konstatieren: Er ist der, der (in Basel) immer lacht …

Zyschdyg heisst: Kinderfasnacht. Aber auch am Mittwoch respektive jungen Donnerstag ist viel Binggis. Im Breo ist mehr Brunft als Basler Fasnacht. Aber was solls: Die Basler feiern sich und die neue Freiheit …

Ach was, vor vier macht niemand schlapp. Ausser dieses Einhorn:

Es sind die wohligsten, intimsten Momente: Drey Daag Zyschdyg. Am Münsterplatz gässeln bunt Zusammengewürfelte, die Realität ist weit weg. Durchschnaufen, noch drei Stunden bis zum grossen Finale.

Melancholie beim Barfüsserplatz. Die vier Buben von Bubu der Alti Stainlemer – so nennen sich die vier Trommler – freuen sich zwar auf den Ändstraich. «Es ging aber wieder enorm schnell vorbei», sagt Pät (ganz rechts) ein bisschen wehmütig. Wie auch immer: Dieses spezielle Jahr sei «hervorragend» gewesen.

Gottseidank, ein bisschen Frieden. Im Schlüssel ist alles Leid dieser Welt weit weg, ist Versöhnung. Man muss nicht 68er sein, um zu begreifen: Ob Frosch oder Gin Tonic, alles wird gut kommen … Das ist das Sujet hier – und alle hoffen, dass der Ändstraich noch ein bisschen auf sich warten lässt.

Wer nicht mehr draussen in der Kälte sein will, findet im Basler Nobelhotel Les Trois Rois sein Glück. Ein DJ und mehrere Guggen sorgen für ausgelassene Stimmung bei den Gästen.
Man will es nicht aussprechen, aber man muss: Wer am Donnerstag – hee, bald ist Ändstraich – im McDonald's ist: Nun ja, der hat die Fasnacht auch nicht so recht verstanden …

Die Cliquen kreuzen sich am Tageswechsel auf dem Rümelinsplatz.
red/amu/kha/and/hei/sb/kom/ith/ni/Julia Gisi/bwi/dis/bor
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