Baradei bietet sich an
Der Nobelpreisträger Mohammed al-Baradei ist gestern heimgekehrt. Er will Hosni Mubarak ablösen. In Kairo werden für heute Grossdemonstrationen erwartet.

Vor wenigen Tagen sass er noch vor Managern in Wien, diskutierte mit Jeremy Rifkin und Moritz Leuenberger über politische Entscheidungen in einer globalisierten Wirtschaft. Oder so ähnlich. Doch mit Herz und Kopf war Mohammed al-Baradei wohl längst in seiner Heimat Ägypten, wo zur gleichen Zeit Zehntausende junge Menschen auf die Strasse gingen und den Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak forderten. In einem Fernsehinterview sagte Baradei, dass er für den Wandel stehe, «aber der hängt nicht an einer einzigen Person. Es wird geschehen, weil die Menschen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.»