Bank-Aktien sacken in Brexit-Wirren ab – CS verliert 10 Prozent
14 Prozent am Freitag und heute bereits wieder tiefrot: An der Börse findet das Papier der Credit Suisse keinen Boden.

10.13 Franken um 13 Uhr: Die Aktie der Credit Suisse sinkt immer tiefer. Der Volksentscheid der Briten für einen Austritt aus der EU hat den eh schon gebeutelten Bankenwerten an den Börsen einen weiteren Stoss versetzt. Seit Freitag sinken die Kurse der Finanztitel massiv.
Die Aktien von UBS und Julius Bär büssten mit gut 6 Prozent Abschlag weniger stark an Wert ein. Deutsche Bank verloren zeitweise acht Prozent auf 12,30 Euro. Commerzbank rutschten um 4,9 Prozent auf 5,90 Euro ab und lagen damit nur noch etwa sechs Cent über ihrem Drei-Jahres-Tief vom Freitag. An der Mailänder Börse brachen Unicredit um bis zu 8,9 Prozent auf 1,89 Euro ein.
Analysten senken Kursziele
Der Brexit hat auch Auswirkungen auf die Analysten-Kommentare zu den Banken. JPMorgan senkt nebst dem Kursziel auch das Rating für die beiden Schweizer Grossbanken. Neu bewertet der Analyst UBS und CS-Titel noch mit «Underweight» nach «Neutral». Eine mögliche Aufwertung des Frankens im Zuge des Brexit würde UBS und CS vor allem im Bereich der Vermögensverwaltung belasten, heisst es in dem Kommentar. Auch die Analysten von Deutscher Bank, Citigroup senkten das Kursziel für die CS.
Der europäische Banken-Index, der am Freitag mit einem Minus von knapp 15 Prozent den grössten Tagesverlust seiner Geschichte eingefahren hatte, fiel am Montag um weitere sechs Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief von 121,29 Punkten.
«Ich wäre nicht überrascht...»
Nach den schweren Börsenverlusten vom Freitag zeigen sich die Aktienindizes gehalten bis leicht negativ. In Japan legte der Nikkei sogar wieder über zwei Prozent zu.
«Die Dinge sind so ungewiss, dass Anleger noch immer keine klaren Vorstellungen haben, wie viele ihrer Risiko-Positionen sie verkaufen sollen», sagte Hiroko Iwaki von Mizuho Securities. Man könne aber sicher davon ausgehen, dass die Investoren noch nicht alle notwendigen Verkäufe getätigt hätten. «Ich wäre nicht überrascht, einen weiteren zehnprozentigen Fall der Kurse zu erleben», sagte sie.
Gold legt zu
Der Preis für Gold sprang am Freitag zeitweise um acht Prozent in die Höhe. Analysten erwarten einen weiteren Preisanstieg. «In den nächsten ein oder zwei Wochen könnte Gold auf bis zu 1400 Dollar klettern», sagte Rohstoff-Spezialist Daniel Hynes von der Australia and New Zealand Banking Group (ANZ). Durch den Brexit-Entscheid sei es zudem unwahrscheinlicher geworden, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen bald weiter erhöht.
SDA
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