Neue VerkehrsführungAutos dürfen künftig nicht mehr über den Bankverein fahren
Das BVD stellt ein neues Verkehrskonzept vor: Motorisierte Fahrzeuge können künftig nicht mehr über den St. Alban-Graben. Es ist mit Mehrverkehr am Aeschenplatz zu rechnen.

Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) will die Aeschenvorstadt fussgängerfreundlicher machen. Dies sei seit 2015 geplant – damals wurde das «Verkehrskonzept Innenstadt» lanciert. Nun stellt das BVD seine Pläne vor. Konkret sollen die Aeschenvorstadt und Teile des Bankvereins vom Autoverkehr entlastet werden. Autofahrer können künftig auch in Fahrtrichtung Bahnhof SBB nicht mehr durch den St. Alban-Graben fahren.
Das BVD will seine Pläne bereits im Zeitraum zwischen Spätsommer und Herbst umsetzen, wie es auf Anfrage der BaZ heisst.
In der Aeschenvorstadt gilt das Verkehrskonzept Innenstadt eigentlich seit 2015. Das heisst, dass der Motorfahrzeugverkehr grundsätzlich nur für den Güterumschlag und nur morgens bis 11 Uhr zugelassen ist. Diese Regelung wurde bisher aber nicht umgsetzt. Dies wegen diverser Baustellen, wie der Sanierung der Dufourstrasse, des Neubaus des Kunstmuseums und der Erstellung des Kunstmuseum-Parkings Kunstmuseum.
Nach dem Abschluss dieser Arbeiten will das BVD den Fussgängerinnen und Fussgängern im Gebiet mehr Raum geben. «Ein entsprechendes Gestaltungsprojekt ist derzeit in Erarbeitung», so die Ankündigung vom Mittwochmorgen.
Zulieferung bleibt erlaubt
Das Verkehrskonzept Innenstadt soll in der Aeschenvorstadt schon vor der geplanten Umgestaltung eingeführt werden, damit der Fuss-, Velo- und öffentliche Verkehr «zeitnah von einer besseren Situation profitieren kann»: Der Autoverkehr soll daher künftig nicht mehr durch den St. Alban-Graben und die Elisabethenstrasse in Richtung Bahnhof SBB rollen.
In der Gegenrichtung ist die Verbindung bereits heute dem Tram und den Velofahrenden sowie der Anlieferung vorbehalten. Künftig soll der motorisierte Durchgangsverkehr ab Kreisel Kunstmuseum via Dufourstrasse statt durch den St. Alban-Graben geführt werden.
«Von der neuen Verkehrsführung profitieren auch die Aeschenvorstadt und die Nebenstrassen, da sie vom Autoverkehr entlastet werden», argumentiert das BVD. Die Zufahrt zum Parking Kunstmuseum bleibt erlaubt. Auch Zulieferer für Geschäfte in der Freien Strasse und am Steinenberg sowie Reisecars zu den Halteorten am Steinenberg dürfen weiterhin durch den St. Alban-Graben fahren.
«Aeschenplatz kann Mehrverkehr verkraften»
Die Auswirkungen dieser neuen Verkehrsführung hat der Kanton im Rahmen der Planungen für die Neuorganisation des Aeschenplatzes untersucht: «Es käme zwar zu Mehrverkehr in der Dufourstrasse und im Aeschengraben», räumt das BVD ein. Damit wird auch der Verkehr auf dem Aeschenplatz verdichtet. «Sowohl der heutige als auch der künftige Aeschenplatz können den Mehrverkehr aber verkraften», urteilt der Kanton. Damit der Autoverkehr nicht ins Brunngässlein ausweicht, wird der Durchgangsverkehr zwischen Dufourstrasse und Aeschenvorstadt künftig untersagt.
Die nötigen verkehrstechnischen Massnahmen werden am kommenden Samstag im Kantonsblatt publiziert. Mit der neuen Verkehrsführung erfüllt der Regierungsrat auch den Anzug Perret und Konsorten.
Daniel Seiler, FDP-Grossrat und Vorstandsmitglied beim ACS beider Basel schüttelt wegen des Entscheids des Kantons den Kopf. Er verweist darauf, dass dem Aeschenplatz in den nächsten Jahren einem grösseren Umbau bevorsteht. Dass nun die einzige Entlastungsstrasse vor der Aeschenplatzsanierung aufgehoben wird, sei «unverständlich». Der ACS prüfe zudem eine Einsprache gegen den Entscheid.
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