Ausverkauf an der Wall Street - «Wirtschaft steht still»
New York Die Wall Street hat am Donnerstag einen der schwersten Tages-Verluste seit Jahren erlitten.
Nach der kurzen Erholung am Mittwoch schlossen alle drei grossen Indizes an der Wall Street mehr als vier Prozent im Minus. Analysten verwiesen auf die Schuldenkrise in Europa sowie auf Anzeichen, dass die US-Wirtschaft zum Stillstand gekommen sei. Auch die überraschend starken Quartalszahlen der Opel-Mutter General Motors und die von Börsianern begrüsste Aufspaltung von Kraft konnten an der schlechten Gesamtstimmung nichts ändern. Alle drei grossen Indices schlossen mehr als vier Prozent im Minus. Der Dow-Jones-Index brach 4,3 Prozent auf 11'383 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 4,8 Prozent - der schwerste Verlust an einem Tag seit Februar 2009 - und hielt sich damit nur hauchdünn über der Schwelle von 1200 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor sogar 5,1 Prozent und schloss bei 2556 Punkten. Der auch als «Angstbarometer» bekannt Volatilitäts-Index VIX sprang 35,4 Prozent in die Höhe auf 31,7 - der höchste prozentuelle Anstieg seit Februar 2007. In Frankfurt beendete der Dax den Xetra- Handel 3,4 Prozent im Minus bei 6414,76 Punkten. Zwar hatten sich in der vergangenen Woche weniger US-Bürger erstmals arbeitslos gemeldet als von Analysten prognostiziert. Zusammen mit vielen anderen Konjunkturdaten ergebe sich aber ein Bild der Stagnation, sagte Hugh Johnson von Hugh Johnson Advisors LLC. «Alles - die Arbeitslosendaten eingeschlossen - deutet auf dasselbe hin: Die Wirtschaft steht still», sagte er. Sein Kollege Peter Kenney von Knight Kapital sprach von wahllosen Verkäufen. «Heute morgen ist der Damm gebrochen», erklärte er. Auch die Situation in Europa bereitete in New York Sorge. «Die Anleger holen wegen der Schuldenprobleme in Europa so viel Liquidität wie möglich aus dem Markt», sagte Stephen Massocca von Wedbush Morgan. Hier stünden besonders die Zinsen bei den italienischen und spanischen Einleihen im Fokus. Zu der schlechten Stimmung trugen auch Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bei, wonach die konjunkturellen Abwärtsrisiken stärker geworden seien.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch