Aussprache in der Kirche Uster
Die katholische Kirch- gemeinde verteidigt die Entlassung einer Katechetin vor Schülern und Eltern.
Von Jan Lüthi Uster – In der Katholischen Kirche Uster hat die Entlassung der Katechetin Fiorella Palermo für Gesprächsstoff gesorgt. Nach Demonstrationen von Jugendlichen gab es am Donnerstag eine Aussprache. Die Kirchgemeindevertreter betonten, dass die Kündigung nicht zur Diskussion stehe, und begründete den Schritt: Palermo konnte ihre Ausbildung zur Katechetin für die Unterstufe nicht abschliessen, da ihre Abschlussarbeit ungenügend war. Der Abschluss wäre Bedingung für ihr weitere Anstellung gewesen. Sie habe das Angebot, die Schulung nachzuholen, ausgeschlagen, da sie nicht mit der Pflege ihres Vaters zu vereinbaren gewesen wäre, sagte Palermo. Gerüchte über sexuelle Belästigung, von denen Palermo behauptet hatte, sie seien ein Entlassungsgrund gewesen, schienen sich während der emotional geladenen Diskussion nicht zu bestätigen. Offen kritisiert wurde jedoch der Mangel an professioneller Distanz seitens der Entlassenen. «Ich fühle mich wie eine der Jugendlichen, ich bin keine Respektsperson», konstatierte diese. Umarmungen und Küsschen im Unterricht schüfen Nähe. Bei den Jugendlichen kam Palermo damit offensichtlich gut an. Als sie die Gelegenheit nutzte und zu einem Plädoyer anhob, standen einige von ihnen um die Entlassene, hielten ihre Hände, klopften ihr auf die Schultern und umarmten sie. «Ich werde immer für die Jugendlichen da sein, mit ihnen beten, sie einladen, im Freien oder bei mir zu Hause. Mit meiner Offenheit kann ich sie zum Glauben führen. Diese da wollen mich nicht mehr», sagt sie, auf die Vertreter der Kirchgemeinde deutend. Im Januar möchte sich die Kirche nun mit den Jugendlichen zusammensetzen und nach Lösungen suchen. «Wir dürfen uns nicht abgrenzen, sondern müssen den Kontakt und Kompromisse finden», beteuert Pfarrer Glowala. Erst danach werde der Firmweg fortgesetzt.
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