Liberia macht die Grenzen dicht
Die Ebola-Epidemie in Afrika verbreitet sich rasant. Liberia greift nun zu einer radikalen Massnahme.

Als Reaktion auf die verheerende Ebola-Epidemie in Afrika hat Liberia am Sonntag die meisten seiner Grenzübergänge zu den Nachbarstaaten geschlossen. Ausgenommen seien nur die wichtigsten Einreisepunkte, sagte die Präsidentin des westafrikanischen Landes, Ellen Johnson Sirleaf.
Dort würden jedoch Test-Zentren eingerichtet. Zudem würden an den Übergängen vorbeugende Massnahmen peinlich genau eingehalten. Auch an den Flughäfen würden ankommende wie ausreisende Passagiere von den Behörden in Augenschein genommen. Zudem wurden öffentliche Versammlungen wie Märsche und Demonstrationen untersagt.
Inzwischen haben sich in Liberia auch zwei Helfer aus den USA mit dem tödlichen Virus angesteckt. Neben einem 33-jährigen Arzt wurde eine Missionarin infiziert.
Sie war für die Desinfektion von Schutzanzügen in einem Spital der Hauptstadt Monrovia zuständig, wie die karitative christliche Stiftung Samaritan's Purse am Sonntag mitteilte. Laut einer Sprecherin der Organisation befinden sich beide Patienten in stabilem Zustand.
Ausgangspunkt in Guinea
Die vor Monaten ausgebrochene Ebola-Epidemie in Westafrika hat ihren Ausgangspunkt in Guinea. Insgesamt infizierten sich dort sowie im benachbarten Sierra Leone und in Liberia nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang fast 1100 Menschen mit dem Erreger.
Bis zum 20. Juli starben mehr als 660 von ihnen an der Krankheit. In Nigeria wurde am Freitag in der Millionenmetropole Lagos der erste Ebola-Tote gemeldet.
Erste Ausbreitung seit Jahrzehnten
Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass sich das hoch ansteckende Ebola-Virus in der Region ausbreitet. Infizierte leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Gegen die Krankheit gibt es bislang keine Medikamente. Bei manchen Erregern verläuft die Seuche in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich.
Das Virus wurde erstmals 1976 in der Demokratischen Republik Kongo registriert und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Es wird angenommen, dass es vor allem von Tieren wie Fledermäusen übertragen wird, die ihres Fleisches wegen gejagt werden. Unter Menschen reicht schon eine Berührung zur Infektion mit dem Virus.
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