«Ich habe inzwischen meinen Fehler eingesehen»
Geständnis im Kinderporno-Prozess gegen Sebastian Edathy: Der deutsche Ex-Parlamentarier räumt seine Schuld ein. Der Prozess wird gegen eine Geldauflage eingestellt.
Der wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagte Ex-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy (SPD) hat vor dem Landgericht Verden die Vorwürfe gegen ihn eingeräumt. Der 45-Jährige liess zu Beginn des zweiten Verhandlungstages seinen Verteidiger eine entsprechende Erklärung abgeben.
Der Prozess wird gegen Zahlung einer Geldauflage von 5000 Euro eingestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte ein eindeutiges Schuldeingeständnis Edathys zur Bedingung für einen solchen Schritt gemacht. Damit gilt Edathy als nicht vorbestraft.
«Die Vorwürfe treffen zu», erklärte Verteidiger Christian Noll im Namen Edathys. «Ich habe inzwischen eingesehen, dass ich einen Fehler gemacht habe», hiess es in der Erklärung weiter. Er bereue, was er getan habe. Edathy bestätigte auf Nachfrage des Gerichts, dass es es sich um eine mit ihm abgestimmte Äusserung handelte. Darüber hinaus äusserte er sich nicht.
Ausschuss ermittelt weiter
Edathy ist angeklagt, bei mehreren Gelegenheiten kinderpornografische Bilder und Videos aus dem Internet heruntergeladen zu haben. Ausserdem soll er laut Staatsanwaltschaft eine einschlägige CD und einen Bildband mit jugendpornografischen Abbildungen besessen haben.
Der Politiker war im Zuge der Ermittlungen gegen einen kanadischen Kinderporno-Händlerring in das Visier der Ermittler geraten. Er trat vor etwas mehr als einem Jahr zurück, kurz bevor es bei ihm Hausdurchsuchungen gab und sein Fall öffentlich wurde. Die Affäre sorgte auch deshalb für Aufsehen, weil der Verdacht besteht, dass Edathy vorab durch Partei- oder Behördenkreise über die Ermittlungen informiert worden sein könnte. Ein Bundestagsuntersuchungsausschuss befasst sich mit dem Thema.
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