«Spiegel» publiziert Fotos von mutmasslichen US-Kriegsverbrechern
Sie töteten Afghanen und posierten triumphierend neben den Leichen. Nun kommen fünf US-Soldaten vor Gericht. Und die Bilder erscheinen in den Medien – trotz heftiger Gegenwehr der Anwälte der Beschuldigten.
Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hat Fotos von mutmasslichen Verbrechen von US-Soldaten gegen Afghanen veröffentlicht. Die Fotos in der dieswöchigen Ausgabe des Magazins zeigen Soldaten, wie sie neben getöteten Afghanen in der Südprovinz Kandahar posieren.
Die Soldaten stehen in den USA wegen Mordes vor einem Kriegsgericht. «Heute veröffentlichte der «Spiegel» Fotografien, auf denen Handlungen zu sehen sind, die uns als Menschen abstossen und im Gegensatz zu den Werten der United States Army stehen», hiess es in einer Stellungnahme der US-Streitkräfte.
Verteidiger verlangte Herausgabe der Fotos
Die Fotos wurden ursprünglich von Ermittlern der US-Streitkräfte im Zuge des Verfahrens gegen fünf Soldaten beschlagnahmt. Sie sind Angehörige einer südlich von Seattle stationierten Einheit. Die Morde sollen sich bei Patrouillen im Januar, Februar und Mai 2010 ereignet haben. Einer der Hauptbeschuldigten soll am Mittwoch vor dem Kriegsgericht erscheinen.
Unbekannt war, wie der «Spiegel» an die Aufnahmen kam. Der Verteidiger eines der angeklagten Soldaten hatte bei den Ermittlern die Herausgabe der Fotos beantragt, sie aber nach eigenen Angaben nicht bekommen.
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