Ausflug in die Welthauptstadt des Fussballs
An der WM schied Argentinien schon in den Viertelfinals aus. Dennoch ist Buenos Aires die Welthauptstadt des Fussballs, wie der gleichnamige Fotoband von Reinaldo Coddou H. beweist.
Coddous 318-seitiges Buch, das in der Edition Panorama erschienen ist, huldigt der einmaligen Atmosphäre in den Stadien der argentinischen Kapitale. Von der berühmten Bombonera (Pralinenschachtel), der Heimstätte der Boca Juniors, bis zu den kleinen Arenen der Quartiervereine.
Von den 22 argentinischen Erstligisten sind 14 in Buenos Aires zu Hause, und nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Profiklubs, nämlich 64. 60 von ihnen besitzen ein eigenes Stadion – denn das Stadion ist die Seele und der Stolz jedes Vereins. «Ich kenne keine andere Stadt, in der Fussball so dominant ist», sagt Coddou.
«Die Toiletten sind grausam, es regnet durch die Tribünen»
Sein erklärtes Lieblingsstadion ist die Spielstätte von Huracán. «Das ist das schönste Stadion der Welt. Das Bauwerk hat eine unglaubliche Anmutung, obwohl es in vielen Teilen schon sehr verfallen ist», sagte er in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Die Toiletten sind grausam, es regnet durch die Tribünen in die Stadionkatakomben hinein. Aber das Stadion hat mit seinem Salon etwas Ergreifendes.»
Wie die Stadien seien auch die Zuschauer in Buenos Aires besser, findet Coddou: «Die Stimmung ist eindeutig besser als in Europa. Die Lieder der Fans sind kreativer und haben ganze Strophen, das ganze Stadion singt. Auch die Art und Weise, wie gepöbelt und beleidigt wird, ist einzigartig. Die hören einfach nicht auf und kennen keine Grenzen.»
Diese Grenzenlosigkeit führt aber auch immer wieder zu Gewaltexzessen. Beim Gastspiel einer uruguayischen Mannschaft im Oktober wurde deren Torhüter von einem Stein am Kopf getroffen und blutete. «Der Schiedsrichter hat keinen Anlass gesehen, das Spiel abzubrechen wegen einer solchen Bagatelle. Der Torwart musste weiterspielen», erzählt Coddou.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch