Aufständische: Bereits 10'000 Tote
Nato-General Charles Bouchard hat schwere Vorwürfe gegen die Truppen von Ghadhafi erhoben: Sogar Kinder würden nicht verschont. Gemäss den Rebellen sind im Konflikt bereits 10'000 Menschen getötet worden.
Ghadhafi-Soldaten würden sich in Zivilkleidung in der Nähe von Spitälern verstecken, von Moscheedächern schiessen und Frauen und Kinder als Schutzschilde missbrauchen. Das sagt Nato-General Charles Bouchard in einem Interview mit dem kanadischen Fernsehen CBC.
Auch ihre schweren Waffen würden die Ghadhafi-Truppen in der seit sieben Wochen belagerten Stadt Misrata in der Nähe von Spitälern, Schulen und Moscheen aufstellen. Den Nato-Kampfpiloten, die nach einem UNO-Sicherheitsratsbeschluss vom März die libysche Zivilbevölkerung schützen sollen, seien die Hände gebunden.
Einheiten Ghadhafis beschossen Misrata erneut. Eine Mitarbeiterin von Amnesty International berichtete aus der Stadt, nordwestlich des Stadtzentrum seien Granaten eingeschlagen. Sie sei gerade aus einem Spital zurückgekommen, wo Verletzte des Beschusses eingeliefert würden, berichtete Donatella Rovera telefonisch nach Tunis.
Dutzende Menschen getötet
Nach libyschen Oppositionsangaben wurden in den letzten zwei Tagen bei den Angriffen auf die Mittelmeer-Stadt Dutzende Menschen getötet. Im Hafen von Misrata sind immer noch mehr als 3000 afrikanische Gastarbeiter gestrandet, die auf ihre Evakuierung durch Schiffe internationaler Hilfsorganisationen warten.
UNO-Organisationen sollen nach entsprechenden Zusicherungen des Ghadhafi-Regimes nunmehr Zugang nach Misrata bekommen, um die humanitäre Lage einzuschätzen und Hilfslieferungen auf den Weg zu bringen. Bislang kann die von Gaddafi-Truppen eingeschlossene Stadt nur über See erreicht werden.
Das libysche Staatsfernsehen meldete unterdessen neue Luftangriffe der Nato. Kampfflugzeuge der Allianz hätten in den Morgenstunden die Hauptstadt Tripolis und Ghadhafis Heimatstadt Sirte bombardiert.
Rebellen: Schon 10'000 Tote
Seit Beginn des Konflikts in Libyen sind bei Kämpfen in dem nordafrikanischen Land nach Angaben der Aufständischen bereits 10'000 Menschen getötet worden. Bis zu 55'000 Menschen wurden verletzt.
Das sagte Italiens Aussenminister Franco Frattini am Dienstag in Rom. Er berief sich auf Angaben des Vorsitzenden des Nationalen Übergangsrats der Rebellen, Mustafa Abdel Dschalil, den er zuvor in Rom getroffen hatte.
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