Bildrausch: Das Basler FilmfestivalAuf der Suche nach den Grauzonen
«Truth and Other Lies» lautet das Motto von «Bildrausch» in diesem Jahr. Es geht um Filme, die die differenzierte Sichtweise nutzen und nicht auf Schwarzweissmalerei setzen.

Dass Basel ein Filmfestival hat, mag an manchen Zeitgenossen und -genossinnen vorbeigegangen sein. Filmfans und darunter speziell jenen, die das Autorenkino mögen, muss man allerdings nicht erklären, was es mit «Bildrausch» auf sich hat.
Das Filmfestival beim Stadtkino – also unmittelbar beim Theater, der Kunsthalle und dem Kultkino – bietet Jahr für Jahr eine sorgfältig ausgesuchte Palette von Filmen aus der ganzen Welt. Und in der Regel gelingt es den Macherinnen und Machern auch, die Regisseure entweder nach Basel zu bringen oder zumindest eine Videoschaltung anzubieten, sodass die Filmemacherinnen und Filmemacher über ihre Werke reden können.
Erstmals mit einem Motto
Das wird in diesem Jahr nicht anders sein. Was dagegen neu ist: «Bildrausch 2023» steht unter einem Motto. Das heisst «Truth and Other Lies» – also: Die Wahrheit und andere Lügen. Denn auch das Medium Film wird ja, genauso wie das Internet, gerne dazu verwendet, irgendwelche Botschaften zu verbreiten, die sich allerdings nicht in jedem Fall hart an die Fakten halten.
Samuel Steinemann, Direktor des Festivals, und Susanne Guggenberger, die die künstlerische Leitung innehat, ist es – der Tradition folgend – gelungen, Filme aus China, Japan, Kanada, Weissrussland und einigen Nachbarländern der Schweiz zu finden. «Wir setzen innerhalb des Mottos mit dem Fokus auf die Medien einen zusätzlichen Schwerpunkt», sagt Susanne Guggenberger. Denn gerade diese stünden, wenn es um die Verbreitung von News und Fake News gehe, aktuell unter besonderer Beobachtung.

«Unser Filmprogramm befasst sich mit drängenden gesellschaftlichen Themen: Fragen nach Heimat und Identität sind dabei zentral sowie zwischenmenschliche Beziehungen, die unseren komplexen Alltag mit all seinen (Un-)Wahrheiten dominieren», preisen Steinemann und Guggenberger ihre Auswahl an. Gezeigt werden 16 neue Filme und vier, die älteren Datums sind. Davon befassen sich acht mit Journalismus und/oder journalistischem Arbeiten. Wenig überraschend nimmt auch das Thema Transgender einen grossen Platz ein.
Da es im Rahmen von «Bildrausch» auch eine Kurzfilmreihe gibt, unterscheiden sich die Laufzeiten der Beiträge krass: Der kürzeste dauert nur 4 Minuten. Der längste 168 Minuten.
Das Festival beginnt am Mittwoch, 31. Mai, und dauert bis und mit Sonntag, 4. Juni. Es werden insgesamt drei Filmpreise vergeben werden. Und es gibt, wie bereits erwähnt, Talks mit den Regisseurinnen und Regisseuren und einen grossen Talk zum Thema Fake News und Journalismus.
Spielorte sind das Stadtkino, das Foyer Public des Theaters Basel, das Kultkino und das Haus der elektronischen Künste.
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