«Auch in Bern würde ich mich für Steuersenkungen einsetzen»
Daniel Stolz, Basler Ständerats-Kandidat (FDP), hat sich den Fragen der BaZ-Leserinnen und Leser gestellt. Hier das Protokoll des Meinungsaustausches.

Der Basler FDP-Präsident Daniel Stolz möchte für den Kanton Basel-Stadt in den Ständerat nach Bern. Am Donnerstagnachmittag hat Stolz deshalb auf der Facebook-Seite der BaZ die Fragen von Leserinnen und Lesern beantwortet. Seine Konkurrenten Sebastian Frehner (SVP) und Anita Fetz (SP, bisher) stellen sich am 11. und 18. Oktober Ihren Fragen (siehe Box). Hier das Protokoll des Facebook-Chats.
Daniel Kaufmann: Herr Stolz, ich stehe täglich etwa im Schnitt eine Stunde im Stau. Als Selbstständiger ist das eine verlorene Arbeitsstunde! Inwiefern werden Sie sich in Bern für die Automobilisten einsetzen? Ich glaube wir waren nun wirklich genug lange die Milchkuh der Nation! Wo bleiben die ausgebauten Autobahnen (Basel)?
Herr Kaufmann. Besten Dank für die Frage. Ich stehe für eine möglichst optimale Infrastruktur ein. Das ist ein Vorteil für die Schweiz. Deshalb sollte auc die Verkehrsinfrastuktur ausgebaut werden. Die Anschlüsse sind auch für den Standort Basel eminent wichtig. OK?
Patrick m. Borer: Die FDP BS/BL arbeitet aus meiner Sicht nicht mit-, sondern gegeneinander. Ich denke, dass ihre Partei den Kontakt zur Basis verlieren wird, beziehungsweise schon weitgehend verloren hat. Was werden Sie konkret tun, um die jungen, bürgerlich orientierten Wähler längerfristig wieder politisch anzusprechen? An was werden Sie sich messen lassen?
Die Interessen der beiden Kantone sind nicht immer deckungsgleich. Deshalb sind wir nicht immer gleicher Meinung. Wer jung, liberal und bürgerlich ist ist in Basel-Stadt bestens bei den Jungfreisinnigen aufgehoben. Die haben viel Dynamik. Sehen sie mal auf der Homepage nach. Und sonst. direkt bei mir melden: stolz@danielstolz.ch.
Basler Zeitung: Hat sich die Polizei bei den Krawallen auf dem Voltaplatz zu lange zurückgehalten?
Ich habe nicht gehört, dass sie sich bei den Krawallen zurückgehalten hat. Das ging ja ganz schnell. Der Punkt ist ein anderer: Regierungsrat Wessels hätte die Besetzung des Areals nicht dulden sollen. Hier liegt das Problem. Und Krawalle selber sind nie zu dulden.
David Thommen: Herr Stolz, wie viel geben Sie für Ihren Wahlkampf aus? Und: Lassen Sie sich auch vom «Isaac-Reber-Effekt» mitreissen und hängen so viele Plakate wie möglich auf?
Herr Thommen, der Walkampf kostet am Schluss zwischen 35'000-40'000 Franken. Das ist eher wenig. Ich habe mich nicht zuletzt für Plakate entschieden, weil das günstiger als Inserate ist und trotzdem, wie man sieht, Aufmerksamkeit erzeugen. Haben ihnen die Plakate gefallen?
Basler Zeitung: Welchen Stellenwert haben Social-Media-Tools wie Facebook und Twitter in Ihrem Wahlkampf?
Einen klar ansteigenden, aber noch nicht entscheidenden Einfluss. Der Wahlkampf gibt aber auch die Möglichkeit zu lernen - wie gerade jetzt.
Daniel Kaufmann: ?35'000 Franken für Plakate, aber nur 500 für die Webseite ;-) Da ist Nachholbedarf. Zurück zu den Plakaten: Sind Sie auch für eine Eindämmung der Plakate beim Wahlkampf?
Lieber Herr Kaufmann, sie täuschen sich, die Homepage war noch günstiger: Die hat mein Lebenspartner für mich gemacht. Ich bin halt nicht reich. Wegen der Plakatflut denke ich, ist es in Basel ok. die Parteien müssen auch di Möglichkeit haben sich zu präsentieren. Wenn ich aber an BL denke: JAAAA BITTE.
Basler Zeitung: Herr Stolz, ist es Absicht, dass Ihr privates Facebook-Profil auch Nicht-Freunden zugänglich ist?
Ja klar. Ich bin quasi eine öffentliche Person. Ich will auch erreichbar sein. Bisher habe ich auch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht.
David Thommen ?35'000 bis 40'000 Franken sind eher wenig. Ist das eher eine Vorinvestition für die übernächste Wahl? Ihre Plakate sind mir bisher nicht wirklich aufgefallen. Im Vergleich zur Landschaft wirkt die Stadt eher wie eine Wahlkampf-freie Zone...
Jetzt verstehe ich sie nicht mehr ganz, Herr Thommen. Ich dachte, dass ihnen die vielen Plakate aufgefallen sind. Recht haben sie, dass BS viel weniger Plakate hat. Vor allem ist die wilde Plakatiererei unüblich. Und das ist gut so. Ein Wahlkampf gibt immer auch die Möglichkeit sich, und vor allem seine Botschaften, zu präsentieren.
Basler Zeitung: In Rheinfelden macht der letzte Metzger dicht, die Chemiefirma Huntsman baut in Basel bis zu 600 Stellen ab…was machen Sie, um das Regionale Gross- und Kleingewerbe zu unterstützen?
Wichtig ist, dass wir hervorragende Rahmenbedingungen haben. Dazu gehört möglichst wenig Bürokratie, tiefe Steuern, ein einfaches Steuersystem, bestens ausgebildete Mitarbeitende, Offenheit und eine gut funktionierender Rechtsstaat. Genau dafür steht die FDP schon seit immer ein. Was nichts nützt ist der Versuch alte Strukturen zu erhalten. Lieber Neues schaffen. Wichtig ist aber auch, dass man den jetzt betroffenen Personen in dieser für sie so schwierigen Zeit hilft.
Daniel Kaufmann: Herr Stolz, wie stehen Sie persönlich zur Atomfrage?
Ja, Herr Kaufmann, Maggi Tachter wollte die Energiewirtschaft privatisieren. Das schaffte sie auch - nur die AKWs wollte kein Investor. Ich war schon immer, gerade auch aus marktwirtschaftlichen Gründen, gegenüber den AKWs sehr skeptisch. Allerdings muss klar sein, dass, wenn wir es ohne neue AKWs schaffen wollen, dies nicht ganz einfach sein wird. Im Gegenteil: das wird sehr anstrengend. Und deshalb gibt es zwei Bedingungen für mich: Wir müssen die Exportwirtschaft vor negativen Auswirkungen schützen und wir müssen das Volk bei den konkreten Vorlagen fragen.
Die Jugend: Herr Stolz, Super das Sie sich die Zeit nehmen hier die Fragen zu beantworten. Inwiefern werden Sie sich für die Jugend sorgen? Werden Sie sich für die Zukunft unseres Landes einsetzen? (Mehr Freiraum, Kulturelle Anlässe etc. ?)
Merci an die Jugend :-) Mache ich gerne. Man kann mich sonst auch direkt fragen. Die Jugend ist ja die Zukunft , wie man so schön sagt. Dies bedeutet, dass wir in die Jugend investieren müssen und wollen. Sei das in ihre Ausbildung, sei das in ihre Entwicklung. Für letzteres sind Freiräume essentiell. Vor allem wichig ist mir aber die Kultur. Vor allem die selbergemachte. Deshalb bin ich auch im Vorstand des Rockfördervereins Basel aktiv.
Gini Bermond: Sehr geehrter Herr Stolz, wie stehen sie zur Petition «Gleiche Chancen für alle Familien»? Wir sind eine Basler Regenbogen-Familie, doch leider ist mein 8-jähriger Sohn vor dem Gesetz nicht mein Sohn….
Klares JA. Es gibt schlicht keinen Grund für das Adoptionsverbot (von Kindern durch gleichgeschlechtliche Elternpaare, Anm.d. Red.). Ich wünsche Ihrer Familie das Beste.
Daniel Kaufmann: Herr Stolz, verstehe ich Sie richtig, dass weitere Abgaben und Steuern dazu nötig werden? Es wäre einmal schön, dass sich ein Politiker in Bern einsetzen würde für weniger Staat. Anstatt Abteilungen, Arbeitsabläufe usw. wie in der Privatwirtschaft zu optimieren, so scheint es mir zumindest, fordern die Politiker immer mehr Geld! Sie auch?
Nein, in Basel haben wir die Steuern massiv gesenkt und ich habe mich massiv dafür eingesetzt. Die Motion zur Senkung der Unternehmensgewinnsteuer trägt meinen Namen. Für Steuersenkungen würde ich mich auch in Bern einsetzen.
Basler Zeitung: Das wars. Danke für die Beteiligung! Den nächsten Facebook-Chat gibt es kommenden Dienstag, 4. Oktober, um 10 Uhr mit Elisabeth Schneider (CVP/BL). Klicken Sie >hier um den Original-Chat zu lesen.
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