Strom sparen in den GemeindenAuch Aesch und Binningen schalten die Strassenbeleuchtung ab
Bereits mehrere Baselbieter Gemeinden schalten in der Nacht den Strom ab. Nun setzen auch Aesch und Binningen diese Stromsparmassnahmen um.

Oberwil, Pfeffingen, Lupsingen, Liesberg, Biel-Benken und Bennwil schalten ihre Strassenbeleuchtung in der Nacht bereits teilweise aus. Nun werden auch Aesch und Binningen diese Massnahme umsetzen: Die Beleuchtung der gemeindeeigenen Strassen soll von 0.30 bis 5 Uhr in der Früh nicht mehr brennen. Die Kantonsstrassen, inklusive jener Gemeindestrassen, die technisch an Erstere angehängt sind, sind davon nicht betroffen.
Binningen würde auf diese Weise circa 130’000 Kilowattstunden pro Jahr sparen. Wenn die Massnahmen bis im Frühling dauern, spart man folglich die Hälfte, sagt die zuständige Gemeinderätin Caroline Rietschi. Dimmen sei keine Option gewesen, da dafür eine technische Umrüstung nötig sei.
«Das Ziel ist, dort einzusparen, wo wir ohne grossen Komfortverlust einen Beitrag zur Verhinderung einer Mangellage leisten können», sagt Rietschi. Ein Sicherheitsproblem sieht die Gemeinde dabei nicht. «Wichtig ist, dass die Leute informiert sind. Es handelt sich aber um einen Zeitabschnitt, während dem eher nicht die grossen Massen unterwegs sind», so die Gemeinderätin.
Zudem würden die anderen Gemeinden, welche solche Massnahmen bereits umgesetzt haben, keine negativen Rückmeldungen oder Erfahrungen der Bevölkerung vermelden.
Anzahl Verkehrsunfälle und Einbrüche habe nicht zugenommen
Auch Aesch beruft sich auf die bisher guten Erfahrungen anderer Gemeinden mit Nachtabschaltungen. Demnach hat die Anzahl der Verkehrsunfälle und Einbrüche nicht zugenommen, wie die Gemeinde in einer Medienmitteilung schreibt.
Ausserdem werden mit den Abschaltungen von Dezember bis März fast 30’000 Kilowattstunden eingespart. Das entspricht dem Verbrauch von rund 17 Vier-Personen-Einfamilienhaushalten. Die Massnahme wirkt sich nicht nur positiv auf den Stromhaushalt aus, sondern auch auf die Lichtverschmutzung, wie Caroline Rietschi ebenfalls sagt.
Pioniergemeinde Oberwil
Eine Gemeinde, die mit den Nachtabschaltungen bereits Erfahrung hat, ist Oberwil. Seit mehreren Jahren schraubt sie die Beleuchtung herunter, ursprünglich aus finanziellen Gründen. Genauso auch in Zeiten der drohenden Energiemangellage.
Im Vergleich mit den anderen Gemeinden geschieht dies aber auf eine kompliziertere Art und Weise: Von 19 bis 23 Uhr ist die Beleuchtung auf 20 Prozent reduziert, wird aber, wenn sich jemand innerhalb der Distanz von 150 Metern nähert, von Bewegungsmeldern auf 40 bis 80 Prozent hochgefahren. Von 23 bis 1 Uhr ist die Strassenbeleuchtung aus und wird nur bei Bedarf von Bewegungsmeldern angeschaltet.
Bis 5 Uhr morgens ist es schliesslich dunkel. In der darauffolgenden Stunde funktioniert die Beleuchtung analog zum Zeitraum zwischen 23 und 1 Uhr. Ab 6 Uhr sind die Strassen wieder permanent beleuchtet.
Fehler gefunden?Jetzt melden.