Attacken auf US-Konsulat waren angeblich präzise geplant
Der Angriff auf das US-Konsulat in Benghazi war offenbar von langer Hand vorbereitet. Vier Verdächtige wurden bereits festgenommen, das FBI ermittelt.

Der tödliche Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi in Libyen war offenbar eine durchgeplante Aktion schwer bewaffneter Extremisten. Das teilte der stellvertretende Innenminister in Ostlibyen, Wanis el Scharef, heute mit. Demnach handelte es sich um eine Aktion mit zwei zeitlich abgestimmten Angriffen auf das Konsulat und eine vermeintlich geheim gehaltene Sicherheitsunterkunft, in die sich das Personal des Konsulats bei derartigen Angriffen zurückziehen sollte.
Der islamfeindliche US-Film, der als Auslöser der Proteste gilt, sei dabei lediglich ein Vorwand gewesen. Die Angriffe seien sehr wahrscheinlich gezielt für den elften Jahrestag der Anschläge des 11. Septembers 2001 geplant gewesen. Laut dem Minister wurden bereits mehrere Verdächtige festgenommen. Bei dem Angriff wurden der US-Botschafter und drei weitere Amerikaner getötet.
Verdächtige unter Arrest
Libyens neuer Regierungschef Mustafa Abu Schagur sprach gegenüber AFP von einem «grossen Fortschritt», nähere Angaben zu den Festgenommenen wollte er nicht machen. Unterdessen breiteten sich die US-feindlichen Proteste wegen eines Mohammed-Films auf weitere muslimische Länder aus.
«Es hat Festnahmen gegeben und weitere erfolgen, während wir hier sprechen», sagte Abu Schagur in Tripolis in einem Exklusiv-Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Angaben zur Zahl der Festgenommenen und zu ihrem möglichen politischen Hintergrund wollte er nicht machen, «bis wir alle Fakten kennen», fügte er hinzu. Die libysche Regierung setzte zudem eine Untersuchungskommission ein. Der Sprecher des Sicherheitsausschusses des Innenministeriums, Abdelmonem al-Horr, sagte, die Ermittlungen seien «sehr kompliziert», weil in der Menge vor dem US-Konsulat sowohl Extremisten als auch gewöhnliche Bürger gewesen seien.
FBI ermittelt wegen Benghazi
Die amerikanische Bundespolizei FBI hat Ermittlungen wegen der Tötung von vier US-Diplomaten in Benghazi aufgenommen. Das teilte US-Justizminister Eric Holder mit. Die USA seien entschlossen, zur Aufklärung des Vorfalls mit den libyschen Behörden zusammenzuarbeiten. Bereits gestern war bekannt geworden, dass das FBI Teams zur Beweissicherung nach Libyen entsandt habe.
AFP/ses
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