Atomverhandlungen: Drei Knackpunkte bleiben
Die heutige Sitzung in Lausanne sei «intensiv und tiefgreifend» gewesen, sagte der russische Vertreter. Dennoch: Kurz vor Ablauf der Frist gibt es auch Rückschläge.
Der deutsche Aussenminister sagte in Lausanne, er könne eine neue Krise in den Verhandlungen nicht ausschliessen. In den vergangenen Stunden habe es einige Fortschritte und einige Rückschläge gegeben, sagte Frank-Walter Steinmeier. Sein Sprecher in Berlin erläuterte, es seien weiterhin «offene schwierige Fragen» zu klären, die Chancen auf eine Einigung seien aber noch nie so gross gewesen. Der russische Vize-Aussenminister Sergei Ryabkow sagte, die jüngsten Gespräche seien intensiv gewesen und stimmten optimistisch.
Nach Angaben westlicher Diplomaten gibt es noch drei grosse Knackpunkte: die Dauer des Abkommens, die Aufhebung der UNO-Sanktionen sowie deren Wiedereinsetzung, wenn sich der Iran nicht an die Abmachung hält.
Die Frist, innerhalb derer sich die Diplomaten auf Eckpunkte eines Abkommens einigen wollen, endet am Dienstag um Mitternacht. Über ein Ende des seit zwölf Jahren schwelenden Streits beraten die Aussenminister Deutschlands, des Iran und der fünf UNO-Vetomächte USA, Russland, China, Grossbritannien und Frankreich. Eine endgültige Vereinbarung soll bis Ende Juni stehen.
«Intensiv und tiefgreifend»
«Die Sitzung der sechs Mächte und des Iran heute Morgen war ausserordentlich intensiv und tiefgreifend», sagte Ryabkow der russischen Nachrichtenagentur Tass. «Was vor allem optimistisch stimmt, ist, dass alle Minister willens sind, Ergebnisse zu erzielen, und zwar innerhalb der aktuellen Runde.»
Aus den Delegationen in Lausanne verlautete, dass die Gespräche mindestens bis zum Ende der Frist am Dienstag fortgesetzt werden könnten. Sie könnten aber noch darüber hinausgehen.
Lawrow abgereist
Russlands Aussenminister Sergei Lawrow wollte der Nachrichtenagentur RIA zufolge aus Lausanne abreisen, um zuvor vereinbarte Termine in Moskau wahrzunehmen. Lawrow könne aber am Dienstag wieder in die Schweiz fliegen, meldete RIA unter Berufung auf das russische Aussenministerium.
Der Westen verdächtigt den Iran, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Die islamische Republik bestreitet dies. Die Sechsergruppe will erreichen, dass der Iran nicht die technischen Fähigkeiten zur Entwicklung von Atomwaffen hat. Im Gegenzug sollen UNO-Sanktionen gegen das Land gelockert werden, die die iranische Wirtschaft massiv belasten.
SDA/rar
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