Athen erwartet erstes Wachstum in sechs Jahren
Seit 2007 ist die Wirtschaftsleistung in Griechenland stetig geschrumpft. Im nächsten Jahr nun rechnet die Regierung aber mit einem Wachstum von 0,6 Prozent. Investoren stehen bereits in den Startlöchern.

Nach sechs Jahren verheerender Rezession hofft Griechenland auf eine baldige Rückkehr des Wirtschaftswachstums. Die Regierung in Athen erwartet in ihrem heute vorgestellten Haushaltsentwurf für 2014 ein Wachstum von 0,6 Prozent.
Ausserdem will das seit Anfang 2010 vom freien Kapitalmarkt abgeschnittene Land wieder Staatsanleihen begeben. Für US-Hedge-Fonds sind die positiven Signale der Startschuss für grossangelegte Investments: Sie haben sich bereits Anteile an den geretteten Banken gesichert.
Langfristige Schuldentragfähigkeit
Seit 2007 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten und schlimmsten Herd der Eurokrise um rund ein Viertel geschrumpft. Auch in diesem Jahr dürfte es um vier Prozent sinken. Danach ist aus Sicht der Regierung das tiefe Tal aus Sozial-Reformen und Rekordarbeitslosigkeit durchschritten. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2014 auf 26 Prozent von 27 Prozent in diesem Jahr fallen.
Für das laufende Jahr peilt die Regierung im Staatshaushalt ausserdem einen Primärüberschuss von mindestens 340 Millionen Euro an. Dabei werden die Zinszahlungen an die internationalen Geldgeber herausgerechnet, die das Land seit Anfang 2010 mit 240 Milliarden Euro vor dem Bankrott bewahren. Die Kennzahl ist wichtig für die langfristige Schuldentragfähigkeit des Landes.
Ein Primärüberschuss ist - neben der Umsetzung von Reformen - eine Voraussetzung für ein weiteres Entgegenkommen der anderen Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds (IWF). So will die griechische Regierung einen Grossteil der Kredite der beiden Geldgeber auf 50 Jahre strecken.
Zudem will sie teure Altschulden durch frische Kredite ersetzen. «Wir bereiten uns darauf vor, in der zweiten Jahreshälfte 2014 an den Markt zurückzukehren», sagte Vize-Finanzminister Christos Staikouras.
Erste Zeichen für ein Ende der Krise
Griechenland war das erste Euroland, das von seinen Europartnern und dem IWF vor der Pleite bewahrt wurde - und damit den Währungsraum fast zerstörte. Es folgten Irland, Portugal, Spanien und Zypern. Im Gegenzug wurden Reformen vereinbart. «Seit diesem Jahr beginnen unsere Opfer Früchte abzuwerfen», sagte Staikouras: «Wir sehen erste Zeichen des Endes der Krise.»
Den US-Milliardär John Paulson scheint die Regierung überzeugt zu haben. Er gab bekannt, dass seine Hedge-Fonds-Gruppe Paulson & Co Anteile an der Piraeus Bank und der Alpha Bank übernommen habe. Beide Geldhäuser verfügten über eine gute Kapitalausstattung und ein gutes Management und befänden sich auf dem Weg der Besserung.
SDA/wid
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