Ascom erzielt Gewinnsprung – erste Dividendenausschüttung seit 2006
Ascom verzeichnet für das letzte Jahr einen Gewinn von 32,5 Millionen Franken. In erster Linie waren es zwei Geschäftsbereiche, die dem Schweizer Technologiekonzern zum Erfolg verhalfen.

Die Berner Ascom hat mit Telekom-Spezialprodukten zum Erfolg zurückgefunden. Der Gewinn kletterte im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 32,5 Millionen Franken. Erstmals seit fünf Jahren zahlt das Unternehmen wieder eine Dividende. Pro Aktie sollen 25 Rappen entrichtet werden, wie Ascom heute mitteilte. Der Konzern, der im vergangenen Jahrzehnt aus vielen verlustbringenden Geschäften ausgestiegen ist, sieht sich finanziell wieder als gesund an.
Konzernchef Riet Cadonau, der nach vier Jahren an der Spitze von Ascom zum Schliesstechnikkonzern Kaba wechselt, kann per Ende 2010 flüssige Mittel von 129,0 Millionen Franken und eine Eigenkapitalquote von 32,6 Prozent ausweisen. Zum vierten Mal in Folge stieg 2010 auch der Umsatz wieder. Er nahm um 6,3 Prozent auf 571,2 Millionen Franken zu. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz sogar um 9,5 Prozent gestiegen.
Während der Umsatz in der Divisionen Security Communications (Kommunikationsprodukte und Leitsysteme für Infrastrukturbetreiber, Sicherheitsinstitutionen und das Militär) sank, legten die Geschäfte Wireless Solutions (ausfallresistente Kommunikation etwa für die Patientenüberwachung) und Network Testing (Software zur Optimierung von Mobilfunknetzen) zu.
Marktanteile gewinnen
In den Divisionen Wireless Solutions und Network Testing wolle Ascom stärker als der Markt wachsen, sagte der designierte neue Konzernchef Fritz Mumenthaler vor den Medien in Zürich. Die Analysten der Bank Wegelin zeigten sich besonders über die Margensteigerung erfreut. Da die Sparten Wireless Solutions und Network Testing ihre Profitabilität deutlich verbessert hätten, könnten Spekulationen um einen Verkauf der dritten Sparte Security Communication wieder aufkommen, selbst wenn Mumenthaler eine Portfolio-Diskussion nicht für angebracht halte.
Ein Unsicherheitsfaktor für die Ascom-Aktie bleibe der geplante Verkauf des 20-Prozent-Anteils, den die Zürcher Kantonalbank am Unternehmen halte, schrieben die Wegelin-Analysten weiter. Dennoch reagierten die Anleger erfreut auf das unerwartet gute Jahresergebnis und die angekündigte Dividende. Gegen 15 Uhr notierte Aktie in einem schwächeren Gesamtmarkt 1,8 Prozent fester auf 14,35 Franken.
Weitere Dividenden
Ascom wolle auch künftig eine Dividende zahlen, wenn ein Gewinn erwirtschaftet werde. Der Verwaltungsrat habe sich aber nicht auf eine Ausschüttungsquote festgelegt, sagte Finanzchef Martin Zwyssig. Eine steuerfreie Auszahlung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen sei «unter Umständen» möglich. Allerdings sei die entsprechenden Reserven bei Ascom im Vergleich zu anderen Unternehmen «nicht riesig». Die Summe würde lediglich für ein oder zwei Jahre reichen.
Im laufenden Jahr stünden nun Investitionen im Vordergrund, die sich ab 2012 in beschleunigtem Wachstum auszahlen sollen. Der Auftragseingang des Konzerns lag 2010 mit 575,1 Millionen Franken um 11,8 Prozent über dem Vorjahr. Die EBITDA-Marge (Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibern und Amortisationen im Verhältnis zum Umsatz) soll 2011 11,5 bis 12,5 Prozent erreichen, nachdem sie im vergangenen Jahr von 9,3 auf 12,0 Prozent gestiegen ist. 2013 sollen es 14 bis 15 Prozent werden.
SDA/mrs/pbe
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