Neuer Zonenplan Arlesheim will seinen historischen Ortskern sanft weiterentwickeln
Mit Domplatz und Zentrum verfügt die Baselbieter Gemeinde über einen der schönsten Ortskerne weit und breit. Das soll so bleiben.

Arlesheim plant neue Zonenvorschriften für den historischen Ortskern. Am Montagabend informierte der Gemeinderat vor 80 Interessierten über das Vorhaben. Am 26. April wird dann die Arlesheimer Gemeindeversammlung über die «Teilzonenvorschriften Siedlung Ortskern» und den zugehörigen «Strassenlinienplan Ortskern» befinden.
Bevölkerung in Planung einbezogen
Das vorliegende Projekt sei das Resultat eines aufwendigen Planungsprozesses unter mehrstufigem Einbezug der Bevölkerung, so der Gemeinderat. «Zahlreiche Hinweise aus der öffentlichen Mitwirkung und der kantonalen Vorprüfung wurden in die Vorlage eingearbeitet. Das vorliegende Resultat erlaubt die Weiterentwicklung der Bebauung im Ortskern unter Wahrung des bekanntermassen schönen Ortsbilds von Arlesheim.»
Ortskern und Dombezirk bildeten das identitätsstiftende Zentrum von Arlesheim. Im Ortskern sei aber auch neben den Kulturdenkmälern eine grosse Nutzungsvielfalt mit Wohnungen, Geschäften, Gaststätten, Schulen und Verwaltungsgebäuden anzutreffen. Nun aber stamme der aktuelle Quartierplan aus den 70er-Jahren.
Seither hätten sich aber die Rechtsgrundlagen substanziell verändert. Darum habe der Gemeinderat mit breiter Beteiligung der Bevölkerung ein neues Entwicklungskonzept für den Ortskern erarbeitet. Die Pläne und die Unterlagen liegen auf der Gemeinde auf und können auch online eingesehen werden.
Der neue Teilzonenplan unterscheidet eine «Kernzone», eine «Kernzone Dom» und eine «Zentrumszone». In den ersten beiden Zonen seien sowohl das Ortsbild als Ganzes als auch viele der einzelnen Bauten aufgrund kantonaler und nationaler Vorgaben streng geschützt.
Balance zwischen Alt und Neu
Der Gemeinderat glaubt nun, dass mit den neuen Vorschriften und dem zugehörigen Strassenlinienplan ein Rahmen geschaffen werde, der es erlaube, den Erhalt des Ortsbildes mit der Weiterentwicklungsmöglichkeiten einzelner Bauten in eine Balance zu bringen. Dabei werde jedes Gebäude einzeln beurteilt und eine Interessensabwägung vorgenommen.
Entscheidend sei die Bewahrung der bestehenden Bausubstanz. Wichtige Neuerungen seien die Einführung der Möglichkeit rückwärtiger Erweiterungsbauten und die Verbesserung der Nutzung für Dachräume durch die Zulassung von Dachflächenfenstern. Die allermeisten Eigentümerinnen und Eigentümer seien in der Gestaltung des Gebäudeinneren frei. In der «Zentrumszone», welche nicht zum historischen Ortskern gehört, seien dreigeschossige Bauten möglich, betont die Gemeinde.
Grossen Wert legt Arlesheim auf den Baumschutz. So wurde die Zahl der geschützten Bäume im öffentlichen Raum wesentlich erweitert. An den Strassen und Wegen wird sich im Ortskern laut Strassenlinienplan nicht viel ändern. Die Strassenlinien folgten den Parzellengrenzen. Nichts ändert sich bei den Parkplätzen auf der Allmend, diese bleiben auch künftig im gleichen Umfang erhalten.
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